Meta AI von WhatsApp loswerden – was man gegen den blauen Kreis jetzt noch machen kann

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Meta AI nervt WhatsApp-Nutzer mit blauem Kreis und wehrt sich gegen Entfernung. Aber diese Tricks helfen gegen die KI-Zwangsintegration.

Der blaue Kreis in WhatsApp sorgt bei Millionen von Nutzern für Unmut. Meta hat seine KI-Technologie zwangsweise in den beliebten Messenger integriert und lässt keine vollständige Deaktivierung zu. Doch es gibt Wege, die Präsenz der künstlichen Intelligenz zu minimieren.

WhatsApp Meta AI deaktivieren: Der blaue Kreis bleibt hartnäckig

Die ernüchternde Wahrheit vorweg: Eine komplette Entfernung von Meta AI aus WhatsApp ist technisch nicht möglich. Der charakteristische blaue Kreis, der den Zugang zur KI markiert, ist fest in die App-Architektur integriert. Meta hat bewusst darauf verzichtet, eine Deaktivierungsoption anzubieten. Dennoch existieren mehrere Strategien, um die Sichtbarkeit und den Einfluss der KI zu reduzieren.

Meta AI - Foto-Illustration
Meta AI von WhatsApp loswerden – was man gegen den blauen Kreis jetzt noch machen kann. ©  IMAGO / NurPhoto

Meta AI Chat verstecken und archivieren

Der direkteste Weg führt über die Chat-Verwaltung. Nutzer können den Meta AI-Chat durch eine Wischgeste nach links aus der Hauptansicht entfernen. Dabei stehen zwei Optionen zur Verfügung:

  • Archivierung: Der Chat verschwindet aus der aktiven Liste, bleibt aber zugänglich
  • Löschung: Komplette Entfernung des Chat-Verlaufs (kann jedoch jederzeit neu erstellt werden)

Erweiterte Privatsphäre-Einstellungen aktivieren

In den Chat-Einstellungen lässt sich die „Erweiterte Privatsphäre“ aktivieren. Diese Funktion verhindert, dass Nachrichten und Medien aus dem jeweiligen Chat für KI-Trainingszwecke verwendet werden. Ein wichtiger Schutzschritt für sensible Unterhaltungen.

WhatsApp KI-Integration: Funktionsumfang und Einsatzgebiete

Meta AI fungiert als generativer Chatbot mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten:

  • Beantwortung allgemeiner Wissensfragen
  • Ideensammlung für Aktivitäten und Projekte
  • Internetrecherche zu verschiedenen Themenbereichen
  • Textzusammenfassungen und Umformulierungen

Besonders kontrovers: Die KI kann auch in Gruppenchats aktiviert werden. Durch die Eingabe von „@Meta AI“ gefolgt von einer Anfrage erscheint die Antwort wie von einem regulären Chat-Teilnehmer.

Datenschutz-Bedenken: EU-Intervention und rechtliche Probleme

Die Zwangsintegration hat bereits politische Reaktionen ausgelöst. Die slowakische EU-Abgeordnete Veronika Cifrová Ostrihoňová hat die EU-Kommission auf mögliche Regelverstöße aufmerksam gemacht.

Cybersecurity-Experte Adrianus Warmenhoven von NordVPN warnt vor zusätzlichen Sicherheitsrisiken: „Wann immer eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Plattform für die KI-Verarbeitung auf externe Server angewiesen ist, stellt dies unweigerlich ein zusätzliches Risiko dar.“

Verbraucherschutz nimmt Meta ins Visier

Die Verbraucherzentrale NRW hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Christine Steffen, Datenschutzexpertin der Organisation, erklärt: „Wir haben Meta per Abmahnung am 30. April 2025 dazu aufgefordert, ihre Pläne für Instagram und Facebook zu stoppen.“
Kritikpunkt: Der pauschale Verweis auf „berechtigtes Interesse“ reiche nicht aus, um die Datennutzung zu rechtfertigen.

Meta AI Widerspruch: Persönliche Daten schützen

Nutzer haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Daten zu schützen:

  • Widerspruchsrecht nutzen: Meta stellt Formulare bereit, um der Datennutzung für KI-Training zu widersprechen. Diese sind direkt bei Facebook und Instagram verfügbar.
  • Datenschutzrechte als EU-Bürger: Europäische Nutzer können ihre Rechte auf Auskunft, Löschung und Widerspruch geltend machen, um die Kontrolle über ihre bei Meta gespeicherten Daten zu behalten.
  • Sensible Informationen vermeiden: Persönliche Daten, Passwörter oder Zahlungsinformationen sollten grundsätzlich nicht in Chats geteilt werden, auf die Meta AI potentiell zugreifen könnte.

WhatsApp Alternativen: Messenger ohne KI-Zwang

Für Nutzer, die komplett auf KI-Integration verzichten möchten, bieten sich alternative Messenger-Dienste an:

  • Signal: Fokus auf Datenschutz und Verschlüsselung
  • Telegram: Vielfältige Funktionen ohne KI-Zwang
  • Threema: Schweizer Messenger mit hohen Datenschutzstandards

Vollständige Entfernung unmöglich, Schadensbegrenzung möglich

Obwohl sich Meta AI nicht vollständig aus WhatsApp entfernen lässt, können bewusste Nutzer die Auswirkungen minimieren. Die Kombination aus Chat-Archivierung, Privatsphäre-Einstellungen und bewusstem Umgang mit sensiblen Daten bietet einen gewissen Schutz.

Die Entwicklung zeigt jedoch deutlich: Meta setzt auf KI-Integration als Zukunftsstrategie, unabhängig von Nutzerwünschen. Wer langfristig auf KI-freie Kommunikation setzen möchte, sollte alternative Messenger-Dienste in Betracht ziehen. Für manche sind die Alternativen bald sogar die einzige Möglichkeit, denn WhatsApp wird demnächst auf einigen Smartphone-Modellen eingestellt.

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