Nach jahrelangem Rauchen: Mann wachsen plötzlich Haare in der Kehle

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Ein Mann aus Österreich hatte jahrelang mit einem extrem seltenen Zustand zu kämpfen. Sein Fall schlug sogar Wellen in der Medizin-Fachwelt.

Wien – Es ist allgemein bekannt, dass regelmäßiges Rauchen gesundheitsschädlich ist. Zu den häufigsten Langzeitfolgen gehören Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs, andere Krebsarten, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Doch der Fall eines 52-jährigen Österreichers zeigt, dass Rauchen auch zu ungewöhnlicheren Nebenwirkungen führen kann.

Nach Luftröhrenschnitt und jahrelangem Rauchen: Mann entwickelt Haarwuchs im Rachen

Der Zustand des Mannes wurde vor Kurzem im American Journal of Case Reports ausführlich beschrieben: Ihm wuchsen jahrelang Haare im Rachen. Der Mann rauchte demnach täglich etwa eine Packung Zigaretten, was laut den Ärzten zu seinem ungewöhnlichen Zustand beitrug. Zudem hatte er im Alter von zehn Jahren nach einem Unfall einen Luftröhrenschnitt erhalten. Dieser wurde mit Haut und Knorpel aus seinem Ohr verschlossen. Jahre später wuchsen an der Stelle des Transplantats Haare.

Der 52-Jährige suchte erstmals 2007 medizinische Hilfe. Er klagte über eine heisere Stimme, Atembeschwerden und chronischem Husten. Damals konnten die Ärzte ihm für kurze Zeit helfen: Sie entfernten die Haare durch Zupfen. Allerdings wuchsen diese immer wieder nach. Somit hatte der Mann fast ständig sechs bis neun fünf Zentimeter lange Haare im Rachen. Seltsame Funde machen Ärzte immer wieder. So fanden Mediziner bereits einen Wurm im Gehirn eines Mannes.

Rauchende Zigarette über einem Aschenbecher
Regelmäßiges Rauchen löste bei einem 52-jährigen Österreicher unangenehme gesundheitliche Folgen aus. (Symbolbild) © Burkhard Schubert/IMAGO

Mann mit Haarwuchs im Rachen nach 14 Jahren geheilt: Ärzte können Haarwurzeln in Rachen veröden

Der Patient litt mehr als 14 Jahre unter dieser seltenen Krankheit. Erst 2022, nachdem er mit dem Rauchen aufgehört hatte, fanden die Ärzte eine dauerhafte Lösung. Mit einer Argon-Plasma-Koagulation gelang es ihnen, die Haarwurzeln zu veröden.

Endotrachealer Haarwuchs ist extrem selten. Laut Bericht sind zunächst nur zwei solcher Fälle bekannt. Aufgrund der Seltenheit ist die genaue Ursache umstritten. In diesem Fall vermuten Experten, dass das Rauchen des Mannes die Erkrankung auslöste. „Zigarettenrauch kann Signalwege in Atemwegs-Epithelzellen verändern, die mit der Ausbreitung von Haarfollikeln zusammenhängen“, heißt es im Bericht.

In den USA sorgte der Fall eines Mannes für Aufsehen, weil dieser chronisch nach Alkohol roch, ohne zu trinken. (jus)

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