Nach Trumps Wahlsieg - Disney entfernt trans Charakter aus Serie und setzt auf christliche Figur

Erstmals seit fast 20 Jahren integriert Disney einen offen christlichen Charakter in einer seiner Serien. Die Serie „Win or Lose“, die am 19. Februar 2025 auf Disney+ gestartet ist, handelt von einem Mittelschul-Softballteam und ihren Vorbereitungen auf ein wichtiges Meisterschaftsspiel.

Erstmals seit 2007 ist Charakter offen religiös dargestellt

Jede Episode der Animationsserie konzentriert sich dabei auf eine einzelne Figur und das Leben der Disney-Charaktere abseits des Spielfelds. In den einzelnen Folgen sollen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, „wie es sich anfühlt, in der Haut jeder einzelnen Figur zu stecken - unsichere Kinder, ihre Helikopter-Eltern und sogar ein liebeskranker Schiedsrichter“, schreibt Disney in der Serien-Beschreibung.

Laurie wird in einer Folge der Kinderserie als offen christlich dargestellt und beginnt ihre Szene mit den Worten „Himmlischer Vater“. In ihrem Schlafzimmer ist außerdem ein Engel zu sehen. Das letzte Mal hatte Disney 2007 einen Charakter im Film „Brücke nach Terabithia“ als offen religiös stilisiert.

Disney entfernt Handlungsstrang mit trans Chrakter

Zeitgleich zog Disney allerdings im vergangenen Dezember „einige Dialogzeilen“ aus einer Episode zurück, die sich mit der Geschlechtsidentität eines trans Disney-Charakters befassten, berichtet „The Hollywood Reporter“.

Ein Sprecher von Disney bestätigte, dass der Handlungsbogen entfernt wurde und gab gegenüber der amerikanischen Fachzeitschrift eine Erklärung ab: „Wenn es um animierte Inhalte für ein jüngeres Publikum geht, erkennen wir an, dass viele Eltern es vorziehen würden, bestimmte Themen mit ihren Kindern zu ihren eigenen Bedingungen und in ihrem eigenen Zeitrahmen zu besprechen.“

Der Sprecher erklärte, dass die betroffene Figur weiterhin in der Serie vorkommt, jedoch ohne Dialoge zu Geschlechtsidentität. Chanel Stewart, die Schauspielerin, deren Charakter betroffen ist, sagte gegenüber „Deadline“, dass sie „sehr enttäuscht“ über die Entscheidung sei. Sie hatte gehofft, durch ihre Rolle andere trans Jugendliche zu ermutigen: „Trans Geschichten sind wichtig und verdienen es, gehört zu werden“, betonte Stewart.

Trump bezeichnete Disney-Entscheidungen vermehrt als „woke“ und „ekelhaft“

In den letzten Jahren hat Disney Anpassungen vorgenommen, die laut „Newsweek“ auch eine Reaktion auf die politische und kulturelle Veränderungen in den USA darstellen. Dazu gehört auch ein wahrgenommener Druck durch die zweite Amtszeit von Donald Trump

Er und seine Anhänger haben Disney wiederholt für seine „woke“ Politik kritisiert, unter anderem weil der Unterhaltungsriese in seinen Film-Remakes vermehrt auf eine diverse Charakter-Besetzung setzt. In einem Post auf seiner Social-Media Plattform „Truth Social" nannte Trump Disney „woken und ekelhaften Schatten seiner früheren Selbst“.

Trump schränkt Rechte von trans Personen weiter ein

Trumps Haltung spiegelt sich jedoch nicht nur in seinen Social-Media-Posts wider - seit seiner Amtseinführung im Januar 2025 hat der US-Präsident zahlreiche Gesetze erlassen, die die Rechte von trans Personen in den Vereinigten Staaten einschränken.

Erst vor Kurzem forderte der Präsident alle trans Personen im US-Militär dazu auf, innerhalb von 30 Tagen die Armee zu verlassen. Zuvor hatte er außerdem beschlossen, dass es in den USA offiziell nur noch das weibliche und männliche Geschlecht geben wird.