Und Rumms! Die Kühltürme sind gefallen. Am Samstag wurden in Gundremmingen (Landkreis Günzburg) die beiden 160 Meter hohen Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks gesprengt. Um 12 Uhr fiel zunächst Kühlturm B, rund 15 Sekunden später Kühlturm C kontrolliert in sich zusammen. Die Sprengung, bei der rund 56.000 Tonnen Stahlbeton zerstört werden, hatten Fachleute monatelang vorbereitet und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Rund um das Gelände galt eine weiträumige Sperrzone. Die Sprengung wurde live von etlichen Schaulustigen verfolgt. Im Vorfeld hatte die Polizei Tausende Besucher und ein hohes Verkehrsaufkommen erwartet.
Kühlturm-Sprengung in Gundremmingen lief "nach Plan"
Wie ein Livestream des BR24 zeigt, lief die Sprengung "nach Plan". BR-Reporterin Judith Zacher zeigte sich vor Ort sprachlos. "Ja Wahnsinn, so schnell kann's gehen", staunte sie. Zunächst war ein Knall zu hören, der die Tiere in der Nähe aufschrecken sollte. Dann knallte es, je Kühlturm, noch zweimal. Als die Türme in sich zusammenfielen, brach Applaus unter den Zuschauenden aus. Zacher berichtete: "Es lief nach Plan, offensichtlich, denn sie sind weg. Es ist fast nicht zu glauben. Gerade war hinter mir noch so ein Riesending, jetzt ist es weg!" Durch den Regen sei die Staubwolke entsprechend klein ausgefallen.
Kühltürme prägten Landschaftsbild der Region seit 45 Jahren
Die Gundremminger machten aus den AKW-Sprengungen ein Mega-Event – im Vorfeld gab es im Umland Kühlturm-Lebkuchen und eine sogenannte Sprengwurst zu kaufen. Die beiden Türme galten 45 Jahre lang als Wahrzeichen, prägten das Landschaftsbild der Region. Das Gelände des ehemaligen Kraftwerks soll in den kommenden Jahren vollständig zurückgebaut und teilweise neu genutzt werden. Der Energiekonzern RWE hat bereits Pläne: Ein Batteriespeicher für Strom aus erneuerbaren Energien soll hier entstehen.