Institut: Deutscher Wirtschaft fehlt die Dynamik – kein Ende der Rezession in Sicht

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Trübes Bild bei der Deutschen Wirtschaft: Das bekannte Berliner Institut DIW rechnet vorerst kaum mit starkem Wachstum. © Marcus Brandt / dpa

Die deutsche Wirtschaft kann laut dem Berliner DIW-Institut vorerst kaum mit starken Wachstumsimpulsen rechnen. Ihr fehle zum Jahresstart grundsätzlich die Dynamik, teilten die Experten mit.

Berlin - Ein Aufschwung für die rezessionsgefährdete deutsche Wirtschaft ist dem DIW-Institut zufolge noch nicht in Sicht. Dessen Konjunkturbarometer stieg zwar im Januar um 3,6 auf 91,2 Punkte, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch mitteilte. Es blieb aber trotz des zweiten Anstiegs in Folge deutlich unter der Marke von 100, die ein durchschnittliches Wachstum von Europas größter Volkswirtschaft signalisiert.

„Neues Jahr, neues Glück – zumindest für die deutsche Wirtschaft gilt das bisher nicht“, sagte der Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin, Timm Bönke. „Es war aber auch nicht zu erwarten, dass die Stimmung direkt eine ganz andere sein würde, dafür sind die Hemmschuhe aus den vergangenen Jahren zu groß.“ Ein spürbarer Aufschwung sei noch nicht in Sicht.

Expertin rechnet mit keinen „deutlichen Wachstumsimpulsen“

Die Aussichten bleiben vorerst eingetrübt. Die durch die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 erlittenen Kaufkraftverluste belasteten die privaten Haushalte nach wie vor – und damit auch die wichtigen Konsumausgaben. Der exportorientierte Teil der deutschen Wirtschaft wiederum leidet darunter, dass sich die globale Konjunktur ebenso wenig dynamisch zeige. „Die insgesamt schwache Auftragslage, die weiterhin hohen Zinsen sowie drohende erneute Lieferengpässe aufgrund der Störungen der Handelsroute durch das Rote Meer und Ausfuhrbeschränkungen strategischer Rohstoffe lassen in der nahen Zukunft keine deutlichen Wachstumsimpulse erwarten“, sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt.

Die deutsche Wirtschaft bewegt sich derzeit am Rande der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal 2023 um 0,3 Prozent - vor allem, weil weniger in Bauten und Ausrüstungen wie Maschinen investiert wurde. Folgt im laufenden ersten Quartal das zweite Minus hintereinander, wird von einer technischen Rezession gesprochen. (reuters, lf)

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