Mehr Kinder in den Kitas als erwartet - jetzt steigen die Kosten

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Die Werbekampagne der Stadt zur Gewinnung von Erziehern hatte offensichtlich Erfolg: Im vergangenen Jahr konnten mehr Kinder in den Kitas aufgenommen werden als erwartet. © mm

Die Stadt hat im vergangenen Jahr mehr Kinder in den Kitas aufnehmen können als ursprünglich erwartet. Dies hat unter anderem dazu geführt, dass Mehrkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro anfielen.

Germering – Gedeckt werden können diese Zusatzkosten laut Kämmerer Rene Mroncz, weil die Stadt beim Straßenunterhalt weniger ausgegeben hat als gedacht. Dieser auf den ersten Blick einleuchtende Sachverhalt löste im Hauptausschuss eine längere Diskussion aus.

Kämmerer Mroncz erklärte zunächst, wie diese überplanmäßige Ausgabe zustande kam. Bei der Kinderbetreuung sei es jedes Jahr schwer abschätzbar, wie die tatsächliche Belegung der Plätze aussieht. Bei der Aufstellung des Haushaltes kenne man die genauen Zahlen noch nicht. Im vergangenen Jahr habe man mit weniger Kindern in den Einrichtungen gerechnet.

Neue Gruppen eröffnet

Die Realität sah dann anders aus. Es wurden neue Gruppen eröffnet und mehr Kinder betreut. Das verursachte Mehrkosten von 910 000 Euro. Hinzukommen rund 120 000 Euro wegen der staatlichen Sofortabschläge und Härtefallhilfe. Diese wurden wegen der Flüchtlinge aus der Ukraine und der gestiegenen Energiekosten für Kitas eingeführt. Dem stehen zwar Einnahmen aus den Gebühren gegenüber. Aber letztlich mussten noch rund 240 000 Euro gedeckt werden, die eigentlich für den Straßenunterhalt vorgesehen waren.

Christian Gruber (SPD) wollte wissen, woher dieser Puffer komme und ob da noch mehr Geld vorhanden sei. Sein Fraktionskollege Daniel Liebetruth war verwundert über die zusätzlichen Kita-Plätze: „Woher kommt diese Steigerung?“

70 Kinder

Kämmerer Mroncz konnte zunächst mit einer für viele überraschenden Zahl antworten: Ja, es sei noch mehr Geld vorhanden. Beim Straßenunterhalt haben man von rund 2,1 Millionen Euro nur etwa 1,1 Millionen Euro ausgegeben. Die Tatsache, dass im Vorjahr unerwartet mehr Kita-Plätze zur Verfügung standen als erwartet, hat auch das städtische Jugendamt erstaunt. Amtsleiter Martin Rattenberger meinte, dass man 70 zusätzliche Kinder untergebracht habe.

ÖDP-Stadträtin Tanja Pfisterer hatte als Elternbeirätin einer Kita eine Erklärung für das Phänomen: Wenn eine Einrichtung eine Stelle besetzen könne, werde sofort eine neue Gruppe eröffnet. Sie habe das selbst erlebt.

Eine zweite Kostenmehrung, über die Stadträte abstimmen mussten, wurde ohne Diskussion genehmigt. Weil in der Kleinfeldschule die Mittagsbetreuung der AWO durch die offene Ganztagsschule ersetzt worden sie, seien zusätzlich 69 000 Euro angefallen. Auch diese Summe konnte mit den Mitteln für den Straßenunterhalt gedeckt werden.

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