Hilfe fürs verletzte Wild: Nachsuchegruppe stellt in Rottach-Egern Arbeit vor

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In einem Praxisteil, bei dem auch ein erlegtes Wildschwein zum Einsatz kam, erläuterten die Nachsuchenführer, wie schwierig es ist, die Spuren eines angeschossenen Tieres zu verfolgen. © Matthias Robl

Sie kommen dann zum Einsatz, wenn verletzte Wildtiere aufzuspüren sind: Die Hundeführer der neuen Nachsuchegruppe Oberland haben jetzt bei einem Jäger-Seminar ihre Arbeit vorgestellt.

Rottach-Egern – Um Wildtieren unnötiges Leid zu ersparen, hat sich im Landkreis Miesbach die Nachsuchegruppe Oberland gebildet. Deren Hundeführer und Vierbeiner sollen dann zum Einsatz kommen, wenn ein Tier verletzt geflüchtet ist – entweder nach einem Wildunfall oder nach einem vermeintlichen Fehlschuss während der Jagd. Mitinitiator des Projekts ist der aus Bad Wiessee stammende Kreisjagdberater Wolfgang Kuhn. Gemeinsam mit den beiden anderen Nachsuchenführern bot er jetzt in Rottach-Egern ein Seminar für Jäger an, bei denen das Team seine Arbeit vorstellte. Die Resonanz seitens der Jäger war groß.

Initiator betont: „Schütze und Nachsuchenführer bilden ein Team“

Schon Tage vorher sei das Seminar mit seinen 45 Plätzen ausgebucht gewesen, freut sich Kuhn. Im Theorieteil, der im Hotel Maier zum Kirschner stattfand, stellten die Spezialisten die rechtlichen Voraussetzungen für das Nachsuchenwesen vor. In einer Pressemitteilung stellt Kuhn klar: Bei der Arbeit der Hundeführer werde die Mithilfe des Schützen von der ersten Minute an benötigt. „Schütze und Nachsuchenführer bilden ein Team“, sagt er. Je vertrauensvoller es zusammenarbeite, um so schneller könne man die Qualen des von einem Schuss getroffenen Wildtieres beenden. Die möglichen Auswirkungen verschiedener, nicht unmittelbar tödlicher Treffer wurden bei dem Seminar auch anhand von Fotos dargestellt. „Schließlich ergab sich daraus ein Katalog von Verhaltensregeln für den Schützen, der eine möglichst optimale Nachsuche sicher stellen soll“, sagt Kuhn.

Zu Demonstrationszwecken wurde ein erlegtes Wildschwein beschossen

Im folgenden Praxisteil, der im Jagdrevier Rottach-Egern stattfand, wurde eine Szenerie nachgestellt, die den Jägern verdeutlichen sollte, wie wenig erkennbar ein so genannter Anschuss im Gelände zu finden und zu beurteilen ist. Dazu wurde laut Pressemitteilung ein erlegtes Wildschwein über weißen Planen beschossen.

„Die Resonanz war sehr positiv, auch erfahrene Jäger konnten sicherlich noch Neues lernen“, sagt Kuhn. Wegen des großen Interesses überlegt die Nachsuchegruppe, eine derartige Veranstaltung zu wiederholen. Und sie hofft, dass die Jäger die auf der Homepage www.nachsuchegruppe-oberland.de zu findenden Kontaktdaten der Hundeführer nutzen, um diese im Falle eines Fehlschusses zu alarmieren. Unabhängig von der Uhrzeit. Nur so könnten der Spezialist und sein Schweißhund rechtzeitig Hilfe leisten.

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