Warnstreiks im Newsticker - Drohen wieder Streiks? Verdi und BVG treffen sich zu fünfter Verhandlungsrunde

Auswirkungen in ganz NRW: Warnstreiks im öffentlichen Dienst

04.01 Uhr: Mit landesweiten Arbeitsniederlegungen wollen Gewerkschaften am Mittwoch weite Teile des öffentlichen Lebens in Nordrhein-Westfalen lahmlegen. In vielen Städten bleiben Straßenbahnen und Busse in den Depots, Kitas und Schwimmbäder sollen geschlossen und Mülleimer ungeleert am Straßenrand stehen bleiben.

Der „landesweite Warnstreiktag“ in NRW sei der Höhepunkt der Aktionen vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. 

„Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leisten unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft“, sagte der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter NRW, Frank Bethke. Mit dem Warnstreik in ganz Nordrhein-Westfalen wolle man zeigen, was ohne sie alles nicht funktioniere. Viele Tausend Beschäftigte sollen bei Kundgebungen in mehreren Städten zusammenkommen.

Drohen wieder Streiks? Verdi und BVG treffen sich zu fünfter Verhandlungsrunde

Mittwoch, 12. März, 03.31 Uhr: Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) treffen sich beide Seiten am Mittwoch zur fünften Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeberseite äußerte sich zuversichtlich, bei den Gesprächen deutlich voranzukommen. „Der Einigungswille ist spürbar“, teilte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. „Morgen gilt es, an Vereinbarungen Haken zu machen.“

Bereits bei der vierten Verhandlungsrunde Ende Februar hatten sich die Tarifparteien erstmals angenähert. Die Gewerkschaft Verdi rief daraufhin nicht zu weiteren Warnstreiks auf, sondern forderte einen zusätzlichen Verhandlungstermin. Weitere Gespräche sind für nächste Woche Freitag angesetzt. Bis dahin läuft auch ein Ultimatum der Gewerkschaft: Sollte es am 21. März keine Einigung geben, will Verdi eine Urabstimmung einleiten, um unbefristet streiken zu können.

Das jüngste Angebot der BVG sieht eine Tariferhöhung von insgesamt 425 Euro in mehreren Stufen bei einer Laufzeit von 30 Monaten vor. Zudem soll es eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage von 225 Euro geben sowie eine Schichtzulage von 130 Euro. Verdi wiederum fordert 750 Euro mehr pro Monat und höhere Beträge bei den Zulagen. Bereits zweimal hat die Gewerkschaft mit Warnstreiks den Nahverkehr in Berlin weitgehend zum Erliegen gebracht.

Neustart am Frankfurter Flughafen nach Warnstreik

05.54 Uhr: Nach dem Verdi-Warnstreik mit zahlreichen Flugausfällen ist der Betrieb am Frankfurter Flughafen am Morgen wieder angelaufen. Seit fünf Uhr startet der Flugbetrieb normal, teilte die Verkehrsleitung des Flughafens mit. Der Flughafenbetreiber Fraport hatte am Vortag mitgeteilt, dass es zu Tagesbeginn noch ruckeln könnte. Der Flugbetrieb werde sich aber im Laufe des Tages normalisieren. Geplant seien wieder mehr als 1.100 Starts und Landungen, für die mehr als 140.000 Passagiere abgefertigt werden müssen. Am Frankfurter Flughafen gilt zwischen 23.00 und 5.00 Uhr ein Nachtflugverbot.

Am Montag hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik an 13 größeren Flughäfen in Deutschland große Teile des Flugverkehrs lahmgelegt. Allein am größten deutschen Airport in Frankfurt wurden 1.070 Starts und Landungen gestrichen. Nur gut 120 Landungen und Positionierungsflüge fanden statt.

Mehrtägige Warnstreiks im Nahverkehr starten

Dienstag, 11. März, 03.31 Uhr: Angesichts weiterer Warnstreiks im öffentlichen Dienst müssen sich die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr in mehreren hessischen Städten auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat von heute an bei den Verkehrsgesellschaften in Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach zu dreitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. 

An diesem Mittwoch (12. März) ist zudem ein Warnstreik bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft geplant. Parallel dazu sind im Tagesverlauf in Frankfurt und am Mittwoch in Kassel Demonstrationen geplant.

Nach Angaben der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiq dürften von heute bis Donnerstag die Züge aller neun U-Bahnlinien und zehn Straßenbahnlinien wegen des Warnstreiks in den Depots bleiben. 

„Vor allem das Bestreiken der U-Bahn als „Rückgrat“ des städtischen Nahverkehrsnetzes wird viele Fahrgäste schmerzhaft treffen“, hatte das Unternehmen erklärt. Dank der weiterhin fahrenden S-Bahnen, Regionalzüge sowie der städtischen Frankfurter Buslinien böten sich im Frankfurter Nahverkehrsnetz aber Alternativen. Fahrgäste sollten sich vor ihrem Fahrtantritt aktuell informieren, empfahl traffiq.

Hintergrund der Aktionen ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Die Verhandlungen werden Mitte März in Potsdam fortgesetzt. Verdi fordert unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.

Die betroffenen Flughäfen: