Der VdK Tölzer Land feiert Jubiläum mit 120 Gästen in Lenggries – Festredner loben den Ortsverband und blicken zurück
Lenggries/Landkreis – Der Einladung des VdK Ortsverbandes Tölzer Land zu seiner 75-Jahr-Feier in den Lenggrieser Alpenfestsaal sind jüngst über 120 Gäste gefolgt.
Umrahmt wurde die Veranstaltung mit Musik der Jugendgruppe Zither und Kontra sowie dem Stadtarchivar Sebastian Lindmeyr, der die Erfolgsgeschichte des VdK zusammenfasste.
Zuerst griff Ruth Kunzmann in ihrem Grußwort die in dieser Zeit wichtigen Themen wie Einsamkeit, Sorgen und Nöte der Mitglieder auf, bevor die VdK-Vorsitzende auf konkrete Neuerungen des Ortsverbandes einging. So wurde etwa mithilfe der Stadt Bad Tölz ein Raum an der Säggasse 6 in den Räumen der AWO gefunden (wir berichteten). Dorthin können die VdK-Mitglieder jeden Dienstag von 14 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung kommen.
Kunzmann verwies auch darauf, dass für alle sozialrechtlichen Belange die Geschäftsstelle am Gewerbering 27 in Bad Tölz der richtige Ansprechpartner ist. „Die Aufgabe des Ortsverbands ist, den Sorgen der Mitglieder ein Gehör zu schenken“, betonte sie in ihrer Ansprache weiter. Wie es in einer großen Familie üblich sei.
Bürgermeister Ingo Mehner sowie Landrat Niedermaier schätzen die Arbeit des VdK sehr
Landrat Josef Niedermaier betonte, wie wichtig insbesondere heutzutage die Arbeit des VdK ist. „In einer Zeit voller Krisen brauche es besonders Menschen wie die Mitarbeiter im Ehrenamt des VdK, die eine große Stütze für ihre Mitmenschen sind.“ Der Landrat freute sich, dass der VdK Tölzer Land wieder sichtbar sei und „dies enorm wichtig für die Gemeinde ist“.
Auch der Tölzer Bürgermeister Ingo Mehner schätzt die Zusammenarbeit der Stadt mit dem VdK, den er schon seit seiner Kindheit kennt. So habe ihn damals seine Mutter als Bub zu seinem ersten Treffen mitgenommen, wo er bei einem Auftritt Flöte gespielt hatte.
Nicht die monetären Werte zählen beim Ehrenamt, sondern der Mensch
Maria Klein, Vertreterin des VdK-Kreisverbandes Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach, unterstrich in ihrer Rede, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit ist: „Ehrenamtliche Arbeit ist keine unbezahlte Arbeit, es ist eine Arbeit, die unbezahlbar ist für so viele Menschen in einer Gesellschaft.“
Wie Stadtarchivar Sebastian Lindmeyr berichtete, wurde der Ortsverband im Februar 1947 im Tölzer Gasthaus Starnbräu unter Aufsicht und Verwaltung der damaligen Besatzungsmächte gegründet. „Im selben Jahr fanden gezielt Veranstaltungen für Frauen statt, was damals außergewöhnlich war und zeigt, wie sehr der VdK um die Alltagsrealität wusste“.
Gerade in den Nachkriegsjahren. So wurde etwa im Winter 1949 auf eine Weihnachtsfeier verzichtet und stattdessen Kohle gekauft, die dann an bedürftige Bürger unentgeltlich verteilt wurde. Der Ortsverband unterstützte damals auch die in Bad Tölz von der Stadt eingerichtete Volksküche und arbeitete eng mit dem Versehrtenkrankenhaus zusammen, so Lindmeyr weiter.
Mitte der 1950er-Jahre wuchs der Ortsverband dann auf 700 Mitglieder an. Im Laufe der Zeit kamen die Gemeinden Wackersberg, Ellbach, Reichersbeuern, Greiling und Bad Heilbrunn hinzu. Mittlerweile sind es 2.060 Mitglieder, um die sich die Ehrenamtlichen kümmern.
VdK: Größter Sozialverband in Deutschland mit fast 2,2 Millionen Mitgliedern
Die Stadt Bad Tölz und der Ortsverband haben eine sehr enge, gemeinsame Geschichte. Anton Roth, früherer Bürgermeister der Stadt Bad Tölz, war zehn Jahre Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes (1956-1966). Daher war der VdK auch stets nahe an den Entscheidern in der Politik, sei es auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene, unabhängig von der politischen Couleur. „Das ermöglichte dem VdK, seine Angelegenheiten stets möglichst wirksam zu vertreten und umzusetzen“, betonte Lindmeyr. Und so sei aus dem ehemaligen Verband der Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands über die Jahre bis zum heutigen Tag „der größte Sozialverband Deutschlands“ mit rund 2,2 Millionen Mitgliedern geworden.
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem VdK Tölzer Land und der Stadt Bad Tölz sowie Vertretern der Sozialeinrichtungen und -vereine soll fortgeführt werden. „Wir freuen uns auf die Arbeit und das Vertrauen der Mitglieder“, so Kunzmann.
Auch für das kommende Jahr sind wieder viele Aktivitäten geplant, darunter Ausflüge, Stammtische, Vorträge und Zusammenkünfte.