Bilder von 2023: Öffentliche Auftritte von Franz Beckenbauer zuletzt rar
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VonArmin T. Linderschließen
Franz Beckenbauer ist tot. Die Fußball-Legende hatte sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Doch es gibt auch aus dem Jahr 2023 Fotos.
München - „Wenn ich jetzt sagen würde, es geht ihm gut, dann würde ich lügen, und ich lüge ungern. Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab.“ So äußerte sich Walter Beckenbauer kürzlich für die ARD-Dokumentation „Beckenbauer“ (Ausstrahlung am 8.1. um 20.30 Uhr im Ersten) über seinen Bruder. Am 8. Januar gab die Familie nun in einer emotionalen Mitteilung die traurige Nachricht bekannt: Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Er war seit langem gesundheitlich stark angeschlagen und hatte sich in den vergangenen Jahren weitgehend zurückgezogen. Zur Todesursache wurde zunächst nichts bekannt.
Franz Beckenbauer im Januar 2023: „Mir geht es den Umständen entsprechend so weit gut“
Vereinzelt war Beckenbauer aber auch im Jahr 2023 zu sehen: So lud er am 6. Januar gemeinsam mit Heidi Beckenbauer und Direktor Johannes Mitterer nach Kitzbühel ins Hotel Kitzhof zum Karpfenessen. „Mir geht es den Umständen entsprechend so weit gut. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden“, sagte er da noch zur Bild.
Mit dabei waren auch Gäste wie Maria Höfl-Riesch und Fußball-Weltmeister Andi Brehme. Brehme war es auch, der im März 2023 ein gemeinsames Foto mit Franz Beckenbauer bei Instagram postete. „Zeit für Mittagessen ist Zeit mit Freunden“, schrieb Brehme, der mit Beckenbauer und Starkoch Eckart Witzigmann posierte.
Im Juli beim Wiedersehen der Weltmeister von 1990 fehlte Beckenbauer hingegen, seine Ehefrau Heidi vertrat ihn: „Franz kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein. Es wäre einfach zu viel für ihn“, sagte sie der Bild. Im Sommer hatte sich auch Lothar Matthäus tief besorgt gezeigt: „Der Franz hat auch immer gesagt, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Die hat er zurzeit nicht“, so Matthäus bei RTL.
Franz Beckenbauer über den Tod: „Der kommt irgendwann, und keiner kann sich verstecken“
Der Tod, sagte Franz Beckenbauer einmal, „der kommt irgendwann, und keiner kann sich verstecken. Du musst den Tod als Freund begreifen, der dich in ein anderes Leben begleitet.“ Nun begleitet er Beckenbauer selbst.
Beckenbauer war als Spieler 1974 und als Trainer 1990 mit Deutschland Fußballweltmeister geworden. Seine Karriere als Profifußballer begann er mit dem FC Bayern München, mit dem er national und international Titel gewann. Später spielte Beckenbauer in den USA bei Cosmos New York und bis zu seinem Karriereende als Spieler beim Hamburger Sport-Verein (HSV). Als Trainer war Beckenbauer neben der Nationalmannschaft auch beim FC Bayern tätig, wo er später auch Präsident wurde.
Beckenbauer galt als die Lichtgestalt des deutschen Fußballs und bekam während seiner Laufbahn den Spitznamen „Kaiser“. Die Zuneigung erklärte sich durch seine beispiellose Eleganz als Fußballer und später durch den Umstand, dass ihm auch als Trainer und Funktionär scheinbar alles spielerisch gelang. Entsprechend groß ist die Trauer nach seinem Tod.
Große Schatten auf seinen Ruf warfen allerdings Millionenzahlungen, die rund um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland flossen. Beckenbauer hatte die WM nach Deutschland geholt - das auch als „Sommermärchen“ bezeichnete Turnier geriet durch die Geldzahlungen im Nachhinein in die Kritik. (lin mit AFP/sid)
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