Heizung fällt aus: Schüler sitzen mit Mütze und Schal im Unterricht
Die Schüler des Luitpold-Gymnasiums im Lehel mussten sich am Dienstag warm anziehen: Denn die Heizung fiel nach den Ferien aus.
Stephanie Göttmann-Fuchs ist sauer. Ihre beiden Söhne besuchen das Luitpold-Gymnasium im Lehel. „Wir lieben diese Schule“, sagt sie. Aber dass zum Schulstart nach den Weihnachtsferien keine funktionierende Heizung parat steht: Das sorgt bei ihr für Frust durch Frost! „Vor allem, weil die Politik immer betont, dass Bildung Priorität hat.“ Der Grund für ihren Ärger: Die Schüler des Gymnasiums mussten sich am Dienstag warm anziehen. Viele saßen mit Winterjacke, Schal und Mütze im Unterricht. „Aber wir haben trotzdem gefroren“, berichtet eine Zehntklässlerin. Denn die Heizung war ausgefallen.
Rektorin schickt Elternbrief raus
Direktorin Renate Matthias hatte das Malheur am Montagabend per Elternbrief verkündet. „Morgen wird es leider im Schulhaus noch nicht wieder warm sein“, schrieb sie. „Die Stadt hat den für die Ferien ausgemachten Termin für Reparaturen an der Heizung abgesagt, sodass wir noch mit dem Defekt leben müssen, der behoben werden sollte.“ Und: „Derzeit haben wir 14 Grad. Morgen wird die Heizung höher laufen, aber bis die normale Unterrichtstemperatur erreicht wird, dauert es ein paar Tage.“ Deshalb: „Bitte unbedingt warm anziehen!“
Schüler frieren im Klassenzimmer
Der Hinweis mit den warmen Klamotten erwies sich als goldrichtig. Bereits vor den Ferien machte die Heizung im vierten Stock Probleme, wurde zeitweise zum Laufen gebracht. Allerdings stimme es, entgegen des Elternbriefes, nicht, dass die Stadt schuld sei, ein Termin abgesagt wurde, sagt Matthias. Hier handle es sich um ein Missverständnis zwischen Rektorin und Hausmeisterin. Schuld daran sei ein Fehler der Autokorrektur. Die Stadt habe die Temperatur in den Ferien wie üblich abgesenkt. Nur: Als die Hausmeisterin die Heizung für den Schulbetrieb hochfahren sollte, blieb es kalt. „So hat sie sofort der Stadt Bescheid gesagt.“
Die zuständige Firma habe zugesagt, am Mittwoch zu kommen. Das bestätigt eine Sprecherin aus dem Referat für Bildung. Bereits am Dienstag habe sich jemand die Heizung angeschaut, ergänzt sie. Wie schnell alles wieder repariert werden kann, blieb zunächst unklar. Die Tage des Schulgebäudes sind ohnehin gezählt, Abriss und Neubau geplant. Das Wilhelm-Hausenstein- Gymnasium zog 2024 vom Arabellapark in einen Neubau an der Fideliostraße um. In dessen altes Schulhaus zieht das Luitpold Gymnasium übergangsweise ein, bis der Neubau im Lehel steht.
Hier herrschen arktische Temperaturen
Trotz des Missverständnisses ist Matthias froh über den Elternbrief. So konnten sich die Schüler vorbereiten. Denn: „Hier herrschen arktische Temperaturen.“ Die Söhne von Göttmann-Fuchs nahmen den Kälte-Schock locker. Auch die Mutter sagt: „Die überleben das schon.“ Grund zur Freude gab es obendrein: Der Nachmittagsunterricht fiel aus.