Wegen Parkdeck: Neue Vorfahrtsregel am Krankenhaus Agatharied in Prüfung

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Auf dem Prüfstand: die Vorfahrtsregelung am neuen Parkdeck am Krankenhaus Agatharied. © THOMAS PLETTENBERG

Die Ausfahrt aus dem neuen Parkdeck am Krankenhaus Agatharied könnte zu einem Unfallschwerpunkt werden. Die Polizei empfiehlt eine neue Vorfahrtsregel, doch der Bauausschuss wartet noch ab.

Agatharied – Noch beschränkt sich der Verkehr im fast fertiggestellten Parkdeck des Krankenhauses Agatharied auf Fahrzeuge der am Bau beteiligten Firmen. Wenn die bis zu vier Etagen aber für alle Besucher und Mitarbeiter des Kreisklinikums freigegeben sind, sollen hier mehr als 600 Autos Platz finden. Einfahren werden sie im Süden, ausfahren im Norden – und bei letzterem quasi direkt auf den Knotenpunkt zwischen St.-Agatha-Straße und Bergerhofweg treffen. Grund genug, sich über die künftige Vorfahrtsregelung an dieser Stelle Gedanken zu machen. Das hat der Haushamer Bauausschuss nun getan – auf Basis eines Vorschlags der Polizei und der Unteren Verkehrsbehörde am Landratsamt.

Tempo 30 soll Gefahren entschärfen

Dieser empfiehlt, die aktuelle Situation quasi umzudrehen. So soll künftig nicht mehr der Bergerhofweg Vorfahrt haben, sondern die zum Krankenhaus führende St.-Agatha-Straße. Der Grund: die aus dem neuen Parkdeck ausfahrenden Autos. Die nämlich werden laut Haushams Bauamtsleiterin Petra Sperl in einem für den vom Krankenhaus kommenden Verkehr nahezu nicht einsehbaren Winkel in den Kreuzungsbereich einmünden. Sollten sie dabei auch noch Vorfahrt haben, hätten Autofahrer auf der St.-Agatha-Straße selbst bei niedrigstem Tempo kaum eine Chance, noch rechtzeitig zu bremsen. Zudem hätten Polizei und Landratsamt noch empfohlen, die geltende Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bis zur Kurve des Bergerhofwegs in Richtung Stadlberg auszuweiten.

Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) fand die vorgeschlagene Regelung angesichts der zu erwartenden Frequenz am neuen Parkdeck „sinnvoll und konsequent“. Schon jetzt sei die abknickende Vorfahrtstraße am Bergerhofweg nicht wirklich nachvollziehbar, da der Hauptverkehr auf der St.-Agatha-Straße laufe. Georg Eham (parteilos) sah das anders. Er plädierte dafür, die jetzige Regelung beizubehalten. Für aus dem Parkdeck ausfahrende Autos sei der Verkehr auf der St.-Agatha-Straße „komplett im Toten Winkel“. Nicht zuletzt für Radler eine potenziell gefährliche Situation, fand Eham. Ein Vorfahrt-achten-Schild auf der St.-Agatha-Straße könnte hier entschleunigend wirken.

Thomas Danzer (SPD) hingegen argumentierte für den Vorschlag von Polizei und Landratsamt. Gerade zu Stoßzeiten, beispielsweise beim Schichtwechsel, würden viele Autofahrer gleichzeitig aus dem Parkhaus ausfahren wollen. „Wir brauchen hier schon einen guten Abfluss des Verkehrs“, fand Danzer.

Bauausschuss vertagt Entscheidung

Zangenfeind meinte, dass beide Seiten gute Argumente hätten. So folgte er am Ende gern dem Vorschlag von Hans Bramböck (FWG), die Entscheidung zu vertagen und zunächst die Inbetriebnahme des Parkdecks abzuwarten. „Wenn der Laden erstmal läuft, sieht man am besten, was besser ist.“ Zangenfeind nickte: „So ist es auf jeden Fall besser, als jetzt etwas zu ändern und es dann wieder rückgängig zu machen.“

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