Erst die Schützenhilfe, dann die Sektdusche
Nach dem Patzer von Freising in Altötting macht Wartenberg den Aufstieg klar
Tollhaus Strogenhalle: Die Wartenberger Handballerinnen haben es geschafft und steigen nach dem 30:18 (17:9)-Sieg über den TSV Gaimersheim in die Bezirksoberliga auf. Eine Sensation, nachdem man erst eine Saison zuvor aus der Bezirksklasse hochgekommen war. Entsprechend groß war der Jubel in der Halle mitsamt Bier- und Sektdusche. Auch Trainer Otto Holländer erwischte es: „Sie haben mich leider abgepasst“, lachte er nach dem Abpfiff.
Der dramatischere Teil des Samstags war bereits vor dem Spiel abgehakt. Denn zuvor musste Freising 2 unbedingt in Altötting verlieren, zunächst sah es nach einer deutlichen Pleite aus. Doch die SCF-Reserve näherte sich immer weiter und hatte kurz vor dem Schluss das 30:31 geschafft. Nervenzittern bei den Wartenbergerinnen, und als es bei der Niederlage des Aufstiegskontrahenten blieb, herrschte große Erleichterung. Holländer: „Dafür schicke ich den Altöttinger Frauen einen Kasten Bier.“
Seine Truppe startete jedoch mit einer gewissen Nervosität gegen Gaimersheim. In der ersten Viertelstunde war die Fehlerquote hoch, nach 14 Minuten stand es 7:7. Holländer appellierte an seine Truppe: „Ich habe gesagt, dass sie einfach Handball spielen sollen, hinten miteinander reden und den Ball laufen lassen.“ Das setzten die Gastgeberinnen stark um, es folgte eine fast perfekte Phase. Vor allem Lena Haindl, Laura Haindl und Lisa Haußer fanden Gefallen am Torewerfen, Wartenberg zog vom 10:8 (23.) unaufhörlich bis auf 16:8 kurz vor dem Pausenpfiff davon. Alle in starker Verfassung, alle mit Anteil am Erfolg, lobte der Trainer. Bis auf Torhüterin Mayra Targosz trug sich jede in die Torschützenliste ein.
Beim 21:11 (35.) hatte die Führung erstmals zehn Tore erreicht, eine Viertelstunde vor Schluss stand es 26:13 für den TSV. Holländer ließ jetzt alle auf den Platz – ein Einbruch folgte nicht mehr, auch wenn der kritische Coach mit ein paar Fehlern zu viel in der Schlussphase haderte. Angesichts des Riesenerfolgs machte er dabei aber ein Auge zu. Niemals hätte man vor dem Bezirksligastart mit dem Durchmarsch gerechnet, bekräftigte er: „Maximal ein guter Mittelfeldplatz war das Ziel.“
Nach der sensationellen Vorrunde glaubten viele, dass es so weitergehen würden – bis es vier Niederlagen setzte. Doch aus dem Loch kam man wieder heraus. Dass die Bezirksoberliga eine Herausforderung wird, das ist allen klar. Doch jetzt wird erst mal gefeiert.