Von Haus zu Haus für die Erde
Heuer fand die Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen erstmals in Kempten statt. Das Motto für 2024 lautet „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“.
Kempten – Wer die Basilika St. Lorenz vergangene Woche betrat, sah sofort, unter welchem besonderen Stern die 66. Auflage des Dreikönigssingens steht: Ein blaues Tuch bis zum Altar, das den Amazonas symbolisierte. Dessen einzigartiges Ökosystem ist von der Zerstörung bedroht. Den Kindern und Jugendlichen der Region und dem dortigen Regenwald sollen heuer die gesammelten Spenden zugute kommen.
Während der Eröffnungsfeier zeigten die etwa 650 anwesenden Sternsinger aus den Bistümern Augsburg, Eichstätt, Rottenburg-Stuttgart, München-Freising, Münster, Erfurt und Paderborn wie viel sie mit vereinten Kräften bewegen können. Sie wetteiferten darum, einen großen, luftgefüllten Erdball über alle Köpfe hinweg möglichst schnell nach vorne zu bringen.
Bischof Bertram appellierte in seiner Predigt an die Anwesenden: „Lasst uns alle gemeinsam eintreten für unsere Erde, in Amazonien, im Allgäu und weltweit!“ Mit seiner „Sternsinger-Rakete“ entließ er das Publikum: Dabei stampft man erst mit den Füßen auf den Boden, klopft mit den Händen auf die Waden, die Oberschenkel und die Brust, und reißt schließlich beide Arme unter einem gellenden „Aah“ ruckartig nach oben, sodass „es richtig explodiert“.
Von der Basilika zogen die Sternsinger zum Rathaus, wo sie OB Thomas Kiechle (CSU) herzlich willkommen hieß: „In dieses Rathaus gingen schon viele Könige, aber noch nie so viele, wie heute. Deshalb ist das heute ein historischer Tag für die Stadt Kempten“. Zum Dank brachten die diesjährigen Träger des Sternsinger-Banners den traditionellen Segen „20 * C + M + B + 24“ über der Türe des Rathauses an. Danach trugen sie sich zusammen mit Bischof Bertram, Pfarrer Dirk Bingener, dem Präsidenten des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“, und Domvikar Stefan Ottersbach ins Goldene Buch der Stadt ein.
Auf dem Rathausplatz erwartete die jungen Königinnen und Könige ein eigens eingerichteter Sternsinger-Weihnachtsmarkt und Allgäuer Kässpatzen. Außerdem boten die Stände ein buntes Unterhaltungsprogramm. So gab es unter anderem ein Regenwald-Quiz und in der nahegelegenen St.-Mang-Kirche einen Schokoladenparcours zum Thema Kakao-Anbau.
Noch relativ neu ist der Staffelstern. Er wird seit 2017 bei der Eröffnungsfeier an die gastgebende Diözese im kommenden Jahr übergeben. Beim ökumenischen Abschlussgottesdienst in der St.-Mang-Kirche nahmen ihn vier Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn in Empfang, wo am 28. Dezember 2024 die nächste Aktion feierlich eröffnet wird.