Nein zu neuem Kriegerdenkmal – Veteranen enttäuscht

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Beim Kriegerdenkmal in Alling wurde die Schrift nachgezeichnet. Kommendes Jahr soll der gekieste Bereich gepflastert werden. © Gemeinde Alling

Ein neues Kriegerdenkmal an einem anderen Standort wird es in Alling nicht geben. Das hat der Gemeinderat nun mit 10:7 Stimmen beschlossen. Das bestehende Mahnmal kann aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht versetzt werden und verbleibt an der Südseite der Kirche Mariä Geburt.

Alling - Bereits im September vergangenen Jahres hatte Kulturreferentin Simone Stenzer (ABV) beantragt, 40 000 Euro in den Haushalt einzuplanen, um eine würdige Gedenkstätte gestalten zu können. Wichtig waren ihr und dem Veteranenverein, der das Kriegerdenkmal pflegt, auch, dass das Denkmal von kirchlichen auf gemeindlichen Grund kommt. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet.

Diese hatte als neuen Standort eine Rasenfläche bei der Friedhofsauffahrt ausgemacht. Zum einen gehöre der Grund bereits der Gemeinde, zum anderen gebe es dort auch genügend Platz für Aufstellungen, erklärt Stenzer auf Nachfrage. Zudem gab es eine Idee für die Gestaltung eines neuen Kriegerdenkmals. Links und rechts eine Stele, einmal mit einem Kreuz und einmal mit einer Taube darauf, in der Mitte dann die Namen der Gefallenen und einem Spruch, der zum Frieden gemahnt, skizziert Stenzer die Idee. 70 000 bis 80 000 Euro hätte ein neues Mahnmal voraussichtlich gekostet, so die Kulturreferentin.

Eine weitere Option war, das bestehende Mahnmal, das 1959 aufgestellt wurde, zu versetzen. Doch das geht nicht. Denn die Tafeln mit den Namen der Gefallenen, die in den 1960er-Jahren an der Kirche angebracht wurden, lassen sich nicht aus dem Mauerwerk entfernen. Sie würden bei dem Versuch höchstwahrscheinlich kaputtgehen. Das war bereits seit einem Jahr klar. Nun wurde aber bei der denkmalschutzrechtlichen Prüfung festgestellt, dass das Kriegerdenkmal als fester Bestandteil der Pfarrkirche zu werten ist – und deshalb selbst unter Denkmalschutz steht.

Die vorherrschende Meinung im Gremium war, dass man bereits ein Kriegerdenkmal habe und kein weiteres brauche. Vize-Bürgermeister Hans Friedl (DG Alling) teilt zudem mit, dass es den Initiatoren und Machern bei der Errichtung des Denkmals wichtig gewesen sei, den Bezug zur Kirche herzustellen.

„Die Veteranen sind enttäuscht“, sagt Stenzer ob des Gemeinderatsbeschlusses. Sie selbst fände es ebenfalls sehr schade, dass in Alling kein neues Kriegerdenkmal errichtet wird. Dass die Gemeinde die Tafeln des bestehenden Mahnmals heuer hat restaurieren lassen, ist nur ein schwacher Trost.

Wie das Rathaus mitteilt, wurden die Namenstafeln gereinigt und die verwitterten Inschriften nachgezeichnet. Dafür sei die Zusammensetzung der alten Farbe analysiert worden, um einen möglichst originalgetreuen Zustand herzustellen und die historische Bedeutung des Denkmals zu bewahren. Im kommenden Jahr soll noch der gekieste Platz vor dem Kriegerdenkmal gepflastert werden.

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