Fraunbergs Abwasser wird teurer

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Durch den Anschluss an den Abwasserzweckverband (AZV) Erdinger Moos steigen auch die Abwassergebühren für die Bürger. © Hans Seeholzer

Durch den Anschluss an den Abwasserzweckverband (AZV) Erdinger Moos steigen auch die Abwassergebühren für die Bürger.

Weil die Betriebserlaubnis der eigenen Kläranlage in drei Jahren erlischt, ein Neubau aber zu teuer wäre, hat die Gemeinde einen Vertrag mit dem Abwasserzweckverband (AZV) Erdinger Moos geschlossen (wir berichteten). Dann wird, sobald die neun Kilometer lange Druckleitung von Fraunberg nach Eitting fertiggestellt ist, das Abwasser der Gemeinde dort gereinigt.

Dieses Projekt wird nach ersten Schätzungen rund 9,5 Millionen Euro kosten. Für den Bau erhält Fraunberg eine Förderung über 1,35 Millionen Euro, es wird aber auch ein Kredit über 4,54 Millionen Euro nötig sein, um die Baukosten zu finanzieren. Und es wird nach Fertigstellung mit höheren Kosten für die Bürger zu rechnen sein, wie Tanja Göbl aus der Amtsleitung der Verwaltung kalkuliert und im Gemeinderat vorgestellt hat: „Denn es handelt sich hier um eine kommunale Einrichtung, die kostendeckend arbeiten muss.“

Bei der Annahme, dass die Gesamtkosten pro Jahr im laufenden Betrieb rund 680 000 Euro betragen und die sogenannte Gebührenschwankungsrücklage über 115 000 Euro damit verrechnet wird, hat Göbl folgende Zahlen eruiert: Die Grundgebühr pro Haushalt würde von 26 auf 35 Euro im Jahr ansteigen, der Preis eines Kubikmeters Wasser von 2,19 Euro auf 3,48 Euro. Der Verbesserungsbeitrag pro Quadratmeter Baufläche würde 9,50 Euro betragen, was bei einem Haus durchschnittlicher Größe etwa 3000 Euro im Jahr ausmachen könnte.

„Damit“, so Bürgermeister Hans Wiesmaier, „liegen wir zwar im oberen Mittelfeld des Landkreises. Doch eine neue eigene Anlage wäre für uns teurer gekommen.“ Noch ist offen, ob die Berechnung des Abwassers schon von Jahresbeginn 2025 an nach der neuen Preisstaffelung erfolgen soll.

Thema war in der Sitzung auch der Halbjahresbericht. Das Gremium zeigte sich mit dem bisherigen Ergebnis nach Einnahmen und Ausgaben zufrieden. Kämmerer Hermann Hofer hatte den Bericht präsentiert, und er gab einen Ausblick auf das restliche Jahr.

Bei den wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt liegen die meisten Posten knapp an der 50-Prozent-Grenze, dem rechnerischen Optimum fürs Halbjahr. Insgesamt sind rund 3,47 Millionen (Mio.) Euro von angesetzten rund 8,34 Mio. Euro (41,6 %) bereits eingegangen; bei den Ausgaben sind 3,75 Mio. Euro von geschätzten 7,97 Mio. Euro (47 %) verrechnet. Die Einnahmen im Vermögenshaushalt liegen mit 1,19 Mio. Euro bei 48,3 Prozent der erwarteten 2,47 Mio. Euro. Eine große „Reserve“ ist bei den Ausgaben zu vermerken: Hier wurden von geschätzten 2,43 Mio. Euro erst 677 000 Euro (27,8 %) ausgegeben.

Als Einzelposten hob Hofer die Einnahmen bei der Gewerbesteuer hervor: Diese lagen zum Ende des Junis leicht unter dem Zielansatz von 750 000 Euro, doch nach seiner Meinung besser als im Vorjahreszeitraum: „Wir sind hier auf einem guten Weg.“ Etwas mehr Kummer bereitet Wiesmaier der Verkauf von Grundstücken im Baugebiet St.-Michael-Weg in Reichenkirchen: Hier erwartet man Einnahmen von 1,1 Mio. Euro, Bauwerber sind indes noch nicht gefunden. Offen ist auch eine Rechnung für die neue Verbindungsleitung der Kläranlage in Eitting, zudem wartet Fraunberg auf weitere 60 000 Euro Fördergelder für die Kinderhauserweiterung.

„Der Haushalt 2025 wird daher sicher sehr spannend“, so der Rathauschef. „Doch wir können nicht auf bessere Zeiten warten, müssen in unseren Planungen weiter forsch vorangehen“.

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