Biathlon-WM: Selina Grotian jubelt über fantastisches WM-Debüt im Einzel

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Belegte im WM-Einzel einen starken vierten Platz: Selina Grotian.  © Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das letzte Wochenende der Biathlon-Weltmeisterschaft in Nové Město steht an. Mit dabei ist auch Selina Grotian vom SC Mittenwald, die im Einzelrennen ihr Debüt feierte und sensationell Vierte wurde. Nun steigt am Samstag das Staffelrennen der Damen um 13.45 Uhr und am Sonntag um 14.15 Uhr zum Abschluss der Massenstart.

Nové Město - Am Dienstag konnte das deutsche Frauenteam richtig jubeln. Janina Hettich-Walz beschert der Mannschaft die erste WM-Medaille in Tschechien. Es war das erste Podium überhaupt für die Schwarzwälderin - und dann direkt bei einer Weltmeisterschaft. Doch mehr noch: Grotian als Vierte und Vanessa Voigt als fünfte konnten vollauf überzeugen. „Ehrlich gesagt, hab ich es nicht geglaubt. Es ist unglaublich, ein Wahnsinnstag für die Deutschen, kann man gar nicht begreifen“, freute sich Grotian, „es war wie im Film.“ Im Einzel über 15 Kilometer musste sich die 27-Jährige nur der Italienerin Lisa Vittozzi geschlagen geben, die 20 Sekunden schneller war. Dritte wurde die bisherige WM-Dominatorin Julia Simon aus Frankreich, die zuvor schon dreimal Gold gewonnen hatte. Die bislang letzte deutsche Weltmeisterin im Einzel war Laura Dahlmeier vom SC Partenkirchen 2017. Vor zwei Jahren in Peking hatte Denise Herrmann-Wick Olympia-Gold im ältesten Biathlon-Rennen geholt.

Die Trainer hatten sich im Einzelrennen für Grotian entschieden: „Selina hat sehr gut trainiert, sowohl in der Vorbereitung in Ridnaun als auch hier. Sie ist sehr stabil, sehr spritzig und war auch am Schießstand wirklich gut“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling zur Nominierung. Grotian war ohne erfüllte WM-Norm mit zum Saisonhöhepunkt gereist. Die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin war von Beginn der Saison an im Weltcup gelaufen. Nach durchwachsenen Leistungen mit Plätzen zwischen 21 und 77 war sie in Ruhpolding nicht mehr im A-Team dabei und lief wieder im zweitklassigen IBU-Cup, ehe sie bei der WM-Generalprobe in Antholz in die Eliteliga zurückkehrte. „Auch im Weltcup hat sie schon einige Male gezeigt, dass sie läuferisch gut dabei sein kann. Sie hat es nur noch nicht ganz zusammengebracht, dass an einem Tag die Schieß- und Laufleistung wirklich top waren. Aber Nové Město wäre kein schlechter Platz, um das zusammenzubringen“, sagte Bitterling vor dem Rennen.

Und es kam so: „Ich war nicht so aufgeregt vor dem Rennen. Ich war eher vor den Zuschauern aufgeregt“, betonte Grotian. „Aber als es losging, war das dann hier besser als in Oberhof mit der Aufregung.“ Und dann schoss die Mittenwalderin viermal Null. „Das habe ich noch nie in einem Einzelrennen geschafft“, war sie baff. „Ich habe in der ersten Woche der WM hier mal einen Testwettkampf gemacht, einen Sprint. Da habe ich zweimal Null geschossen“, berichtet sie.

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