Ärzte verklagen Kennedy nach umstrittenen Änderungen der Impfempfehlungen

Eine Gruppe aus Ärzteorganisationen und Gesundheitsverbänden hat in Amerika die Regierung verklagt. Sie sind wütend, weil Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. die Empfehlung für COVID-19-Impfungen bei Kindern und Schwangeren aus den Leitlinien der Gesundheitsbehörde CDC gestrichen habe. Laut „Independent“ sind Experten besorgt, dass dadurch wichtige wissenschaftliche Prozesse ignoriert werden. 

Ärzte werfen Kennedy Vertrauensmissbrauch vor

Die Kläger, darunter bekannte Organisationen wie die American Academy of Pediatrics, werfen Kennedy vor, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu missbrauchen und wichtige Regeln zu umgehen. Richard H. Hughes IV, der Anwalt der Gruppe, meint laut „Independent“ sogar, dass die derzeitige Politik eine Bedrohung für Impfungen in den USA sein könnte. Er warnte, dass Kinder unter den Folgen leiden könnten, wenn sich nicht bald etwas ändert.

Präsident Donald Trump und Robert F. Kennedy Jr. stehen während einer Kundgebung gemeinsam auf der Bühne.
Präsident Donald Trump und Robert F. Kennedy Jr. stehen während einer Kundgebung gemeinsam auf der Bühne. picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Kennedy hat zudem ein wichtiges Beratungsgremium, das sich mit Impfungen beschäftigt, aufgelöst und durch Impfkritiker ersetzt. Diese Veränderung sorgt bei vielen Eltern für Zweifel. Susan Kressly, Präsidentin der American Academy of Pediatrics, erklärt laut „AP“: "Das verursacht Unsicherheit und Angst bei fast jedem kinderärztlichen Besuch, der Impfungen beinhaltet."

Kennedy steht zu seiner Entscheidung

Auch eine schwangere Ärztin aus Massachusetts unterstützt die Klage. Sie möchte eine COVID-19-Impfung zum Schutz ihres Kindes erhalten und hat Angst, dass das durch die neue Politik schwieriger wird. Die Klage wurde in Boston eingereicht, da der Staat oft eine wichtige Rolle in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit gespielt hat.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Andrew Nixon, erklärte laut „Independent“, dass Kennedy trotzdem zu seinen Entscheidungen stehe.