Der Echinger Landwirt Josef Pflügler ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er war bekannt für seine legendären Hoffeste und seine Sammlung alter Eicher-Landmaschinen.
Eching – Im Alter von 89 Jahren ist der gebürtige Echinger Landwirt Josef Pflügler sen. am 5. Dezember gestorben. Eine große Trauergemeinde nahm am Donnerstag Abschied vom „Scherer Pfiff“, wie er in Anspielung an den Hofnamen der Familie genannt wurde. Nach dem Trauergottesdienst, gehalten von Pater Binoy , fand er seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof an der Danziger Straße. Neben seiner Ehefrau Elisabeth und seiner Tochter hinterlässt er insgesamt fünf Enkelkinder und sechs Urenkel. 2023 mussten Elisabeth und Josef Pflügler einen harten Schicksalsschlag durch den plötzlichen Tod ihres Sohnes Josef „Joe“ Pflügler jun. hinnehmen.
Von klein auf arbeitete Josef Pflügler im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb an der Marienstraße mit. Als Bub erlebte er entbehrungsreiche Kriegs- und Nachkriegsjahre. So manch grausames Erlebnis vor allen Dingen zu Kriegsende mit den Bombenangriffen und Übergriffen der Nazis haben sich tief in das Gedächtnis des damals neunjährigen Jungen eingebrannt. Er besuchte in Eching die achtjährige Volksschule, anschließend die landwirtschaftliche Berufsschule. In seiner knapp bemessenen Freizeit war er in seiner Heimatgemeinde überall gerne dabei und mittendrin, in der katholischen Pfarrei ebenso wie bei der Jungen Union und im Bauernverband, bei der Freiwilligen Feuerwehr und in der Ortsbauernschaft. Er zählte in Eching zu den ersten, die ein Motorrad und anschließend ein Auto, einen Opel-Rekord, ihr eigen nennen durften.
Schon früh brachte er sich beim Burschenverein ein, war Teil der Theatergruppe und der Faschingsfreunde. Als sportbegeisterter Jugendlicher trat er 1950 dem TSV Eching bei. Seine bevorzugte sportliche Freizeitbeschäftigung galt über viele Jahre auch dem Eisstockschießen, worin er es zu beachtlichen sportlichen Erfolgen brachte, wie eine Vitrine voller Pokale beweist.
Im August 1961 schloss er mit der Landwirtstochter Elisabeth Steininger vom Gut Hollern-Neuhof in Weyern den Bund fürs Leben. Dieser wurde bei einem wunderschönen Familienfest anlässlich der Diamantenen Hochzeit im August 2021 erneut gesegnet. Damals hat es sich der Pflügler Sepp nicht nehmen lassen, seine Frau mit dem Auto persönlich zur Jubelhochzeit zu kutschieren.
Vielen Echingern wird so manches schöne Hoffest im Gedächtnis geblieben sein, denn es ging oft gesellig zu auf dem Schererhof. Gäste wie beispielsweise die Jugendmusik Sankt Andreas (jetzt Musikverein Sankt Andreas) oder der Burschenverein, der dort etliche Maibaumwachen verbringen durfte, waren stets willkommen.
In letzter Zeit, als die Kräfte zusehends nachließen und Josef Pflügler sich gesundheitsbedingt mehr und mehr zurückzog, sah man ihn immer einmal wieder im Ort, wenn er auf seinem dreirädrigen Senioren-Radl unterwegs war. „Eine große Freud“ bereitet ihm jedes Jahr aufs Neue die bunte und üppige Blumenpracht im eigenen Vorgarten. Eine besondere Passion galt seiner nicht unbeträchtlichen „Fuhrpark-Sammlung“ von alten Eicher-Landmaschinen, an denen er stets etwas zu basteln und reparieren hatte. Diese sind nun ein Vermächtnis an seine Nachkommen.