Lidl startet deutschlandweite Flaschenpfand-Revolution: Änderungen ab August
Lidl beschreitet neue Wege und führt ab August in ganz Deutschland den digitalen Pfandbon ein. Der Discounter sieht darin viele Vorteile – auch Kunden sollen profitieren.
Kassel – Mit vollen Tüten in den Supermarkt spazieren, Flaschen in den Pfandautomaten stecken, den Knopf betätigen – und schon hat man ein paar Euro mehr in der Tasche. Pro Dose oder Plastikflasche winken in Deutschland 25 Cent. Je nachdem, wie viel Pfandgut man anschleppt, hat man sich auch gleich einen Teil des nächsten Einkaufs finanziert. Laut einer Studie der Initiative Pfand gehört daneben sammeln derzeit etwa 1 191 700 Menschen in Deutschland Pfandflaschen. „Die Hauptmotivation zum Pfandsammeln ist häufig das fehlende ausreichende Einkommen aus der aktuellen Arbeit (25 Prozent). Rund 23 Prozent der Pfandsammler gehen auf die Suche nach Flaschen und Dosen, um ihre Rente aufzubessern“, erklärt die Initiative.
Lidl revolutioniert sein Pfandsystem
Lidl kündigt nun eine digitale Neuerung an, die es den Kunden ermöglichen soll, die Pfandbeträge bequem über die Lidl-Plus-App zu speichern. Inzwischen ist nahezu jede Supermarktkette auf den App-Zug aufgesprungen. Der Discounter spricht von einem „noch angenehmeren und nachhaltigeren“ Einkaufserlebnis. Der digitale Pfandbon wird deutschlandweit am Montag, 4. August, eingeführt. Lidl ist nach eigenen Angaben der erste Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland, der diesen digitalen Bon flächendeckend in allen Filialen anbietet.

Diese Innovation soll zahlreiche Vorteile bieten, insbesondere im Bereich Umweltschutz, betont der Discounter. Kunden profitieren direkt, indem sie in der App stets den Überblick über alle verfügbaren und bereits eingelösten Pfandbons behalten. Unnötige Papierstapel im Geldbeutel gehören der Vergangenheit an. „Verlorene und vergessene Pfandbons sind damit Geschichte“, so Lidl. Sobald der Kunde an der Kasse die Lidl-Plus-Karte scannt, wird der Pfandbetrag automatisch verrechnet, es sei denn, die Funktion wurde manuell deaktiviert.
Änderung bei Lidl-Pfandbon: Analoge Version bleibt vorerst bestehen
Kunden, die die Lidl-Plus-App nicht nutzen oder aus Gewohnheit nicht auf die Papierbons verzichten möchten, können weiterhin den Pfandbon in einer der rund 3200 Lidl-Filialen in Deutschland ausdrucken lassen: „Wir lassen unseren Kunden die Wahl, für welche Variante sie sich entscheiden. Gleichzeitig setzen wir mit dem digitalen Pfandbon ein starkes Zeichen für eine kundenfreundliche Digitalisierung und nachhaltige Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel. Die Einführung zielt darauf ab, das Einkaufserlebnis weiter zu verbessern und ökologische Verantwortung zu übernehmen“, so Florian Späth, Geschäftsführer Kunde Sales bei Lidl, zu dieser Neuerung.
Digitaler Kassenbon seit 2019
Lidl erklärt, dass der digitale Pfandbon vor seiner flächendeckenden Einführung in Deutschland gründlich getestet wurde. Seit 2019 können Lidl-Kunden bereits auf eine andere digitale Lösung zurückgreifen – den digitalen Kassenbon. (fz)