"Er hatte genug von rohem Fisch und wollte einmal gekochten probieren"

Ein ungewöhnlicher Vorfall erschütterte die Stadt Ashcroft in der kanadischen Provinz British Columbia: Ein Fischadler ließ einen Fisch über einer Stromleitung fallen. Dieser Vorfall führte dazu, dass Funken auf trockenes Gras fielen und ein Feuer verursachten, das sich auf fast einem halben Hektar ausbreitete. 

Wie die Feuerwehr Ashcroft in einem Post auf Facebook schreibt, gelang es der Ashcroft Fire Rescue und lokalen Helfern, das Feuer mit rund 18.200 Litern Wasser und zwei Einsatzfahrzeugen einzudämmen.

Stromausfall für 1500 Personen wegen Gourmet-Adler?

Der Brand führte zu einem vorübergehenden Stromausfall für die etwa 1500 Einwohner der Stadt Ashcroft, die 320 Kilometer nordöstlich von Vancouver liegt. Laut einem Bericht der "New York Post" wurde der Strom jedoch kurz nach dem Vorfall wiederhergestellt.

Nach dem Brand staunten die Ermittler nicht schlecht, als sie den verkohlten Fisch auf der 60 × 90 Meter großen verbrannten Fläche entdeckten, die drei Kilometer vom nächsten Fluss entfernt ist. Wie Beamte mitteilten, deutet alles darauf hin, dass der Vogel den Fisch fallen ließ. Die Feuerwehr spekuliert, dass es möglicherweise die Hitze des Tages war, die den Vogel so sehr erschöpft hatte, dass er seine Beute losließ.

Die Feuerwehr teilte eine weitere Theorie über die Aktion des Tieres: "Er hatte genug von rohem Fisch und wollte einmal gekochten probieren."

Ein Fahrzeug der Feuerwehr Ashcroft beim Einsatz.
Ein Fahrzeug der Feuerwehr Ashcroft beim Einsatz. Ashcroft Fire Rescue

Manche Greifvögel legen absichtlich Feuer 

Manche Greifvögel-Arten, darunter der Schwarzmilan (Milvus migrans), der Keilschwanzweih (Haliastur sphenurus) und Habichtfalken (Falco berigora) wurden in Australien dabei beobachtet, gezielt Buschbrände zu verbreiten. Dies geht aus einer Studie im "Journal of Ethnobiology" hervor, über die "The Weather Channel" berichtet. Sie transportieren glühende Äste über noch nicht betroffene Gebiete, um Beutetiere hervorzulocken. 

Die Aborigines kennen das Verhalten seit 40.000 Jahren, doch australische Behörden zögern, diese Theorie zu akzeptieren. Laut der Studie versammeln sich die Vögel zu Hunderten an Feuerstellen, um die effektive Ausbreitung der Brände zu fördern. Phillip Waipuldanya Roberts beschrieb dieses Phänomen bereits 1964 in seiner Autobiografie.

Ein heftiger Waldbrand im US-Bundesstaat Colorado droht, Häuser zu verschlingen.
Ein heftiger Waldbrand im US-Bundesstaat Colorado droht, Häuser zu verschlingen (Symbolbild). Getty Images

Gefahr durch Funkenflug: Trockener Boden brennt sofort

Erst im Mai war Kanada von starken Waldbränden betroffen. Laut einem Bericht waren zeitweise 120 Brandherde in den Provinzen Manitoba, Saskatchewan, Alberta, British Columbia und Ontario außer Kontrolle. Zahlreiche Menschen müssten evakuiert werden.

Wie schnell ein Feuer sich ausbreiten kann, zeigt ein Fall aus den Nierderlanden. Dort löste eine Militärübung mit Pyrotechnik heftige Flammen aus, die sich auf dem trockenen Boden rasant ausbreiteten. Innerhalb kurzer Zeit sahen sich die Verantwortlichen mit einem großflächigen Waldbrand konfrontiert. 330 Feuerwehrleute mussten ausrücken und die Bewohner der umliegenden Gemeinden ihre Häuser verlassen. Verletzt wurde niemand. 

Steigende Gefahr durch Waldbrände

Im Januar gingen Bilder des brennenden Los Angeles um die Welt, als das teuerste Feuer in der US-Geschichte Schäden in Höhe von 150 Milliarden Dollar anrichtete, umgerechnet 130 Milliarden Euro. Auch hierzulande brannte Anfang Juli ein Waldstück an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen. 700 Einsatzkräfte waren mit Wasserwerfern und einem Löschhubschrauber im Einsatz. 

Durch den Klimawandel ist zukünftig mit mehr Waldbränden zu rechnen.

  • Klimawandel: Steigende Temperaturen und ausbleibender Regen begünstigen die Entstehung von Waldbränden weltweit. Besonders in den Sommermonaten trocknen Böden schneller aus und schaffen ideale Bedingungen für Feuer.
  • Satellitenüberwachung: Die NASA dokumentiert Waldbrände in Echtzeit und stellt die Daten öffentlich zur Verfügung. Diese Informationen helfen nicht nur Einsatzkräften, sondern auch der Bevölkerung, sich über aktuelle Brandherde zu informieren.
  • Zunehmende Schäden: In Deutschland hat sich die durch Waldbrände zerstörte Fläche seit den 1970er-Jahren deutlich vergrößert. Auch in den USA und Europa zeigen aktuelle Daten einen klaren Anstieg der verbrannten Gebiete.
  • Landflucht: In Regionen wie Spanien und Portugal fördert die Abwanderung aus ländlichen Gebieten die Ausbreitung von Feuer. Unbewirtschaftete Flächen bieten Sträuchern und Gräsern Raum, die als Brandbeschleuniger wirken.
  • Verhaltensregeln: Neun von zehn Waldbränden entstehen durch menschliches Fehlverhalten. Maßnahmen wie Rauchverbote, korrektes Parken und sicheres Grillen können das Risiko deutlich senken.

Der Deutsche Wetterdienst informiert tagesaktuell über gefährdete Gebiete im Waldbrandgefahrenindex