Vandalismus und Lärm: Neuer Brennpunkt im Echardinger Grünstreifen

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Vandalismus: Tischtennisplatten wie diese sind im Echardinger Park aus dem Betonfundament gerissen worden. © Marcus Schlaf

Vandalismus und Lärm sorgen für Ärger im Echardinger Grünstreifen. Politiker in Berg am Laim sprechen von zweitem Alten Botanischen Garten.

München – Die Stadt hat für den Echardinger Grünstreifen in Berg am Laim bis auf weiteres einen Wachdienst für die Nachtzeiten engagiert. Hintergrund ist offenbar massiver Vandalismus in der neu gebauten Grünanlage. Wie der örtliche Bezirksausschuss (BA) auf seiner jüngsten Sitzung berichtete, wurden sogar schon Tischtennisplatten aus ihrem Betonfundament gerissen.

Sachschäden im fünfstelligen Bereich

Zudem wurde ein Gabelstapler von der angrenzenden Baustelle entwendet und illegal verwendet. Die Stadt bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung Zerstörungen von Festverglasungen in der Lärmschutzmauer, sowie Brandschäden an den Holzsitzbänken, dazu Graffitis und Schmierereien an der Betonwand. Laut BA gibt es inzwischen Sachschäden im fünfstelligen Bereich. Außerdem hat die Stadt mehrere Anzeigen gestellt.

In der Grünanlage entlang des Mittleren Rings wurde bislang der erste Bauabschnitt mit einem innovativen Spielplatz mit Wasserspiel, Rutschen und Kletterangeboten fertiggestellt und an die Bevölkerung übergeben. Außerdem gibt es neue Freizeitsporteinrichtungen wie Bolzplatz, Streetball, Boulderwand, Tischtennis und weitere Outdoor-Sportangebote für alle Altersgruppen. Während es im Kinderspielbereich keine Beanstandungen gibt, geht es bei den Einrichtungen für Jugendliche und Erwachsene im westlichen Eingangsbereich offensichtlich ganz anders zu.

Fixernadeln im Kleingarten nebenan

Bei der jüngsten BA-Sitzung beschwerte sich auch eine Delegation aus der angrenzenden Kleingartenanlage. Bei ihr lägen ständig Fixernadeln im Garten, berichtete eine Gärtnerin, deren Parzelle direkt an den öffentlichen Bereich angrenzt. Sie traue sich nicht mehr, zum Jäten einfach in die Beete zu greifen.

Echardinger Grünstreifen Foto: Marcus Schlaf, 06.06.2025
Die Spielplätze im Erchardinger Grünstreifen sind alle noch recht neu. © Marcus Schlaf

Zudem sei es entsetzlich laut, weil sich ein „Trinker-Treff“ angesiedelt habe, der sich dort bis spät in die Nacht aufhalte. „Die sind immer da, jeden Abend.“ Dort tauche regelmäßig ein Mann auf, der große Lautsprecherboxen auf einer Sackkarre mitbringe und dann laute Musik abspiele. Komme die Polizei vorbei, werde kurz die Musik leise gedreht, seien die Beamten weg, gehe es wieder von vorne los. Der Zustand sei mittlerweile unerträglich geworden, erklärten die Vorstände des Kleingartenvereins und forderten Sofortmaßnahmen forderten. „Die Bank muss da weg!“

Viertelpolitiker fordern Ortstermin

Die Stadtteilpolitiker reagierten entsetzt auf die Berichte über Vandalismus und Lärm. „Wenn wir nicht aufpassen, gibt es in Berg am Laim einen zweiten Alten Botanischen Garten“, warnte Stefan Hofmeir (ÖDP). Der BA fordert nun zeitnah einen Ortstermin mit Stadt, Polizei, Kleingärtnern und dem Konfliktmanagement AKIM.

Beim Baureferat geht man allerdings davon aus, dass es nach der Fertigstellung der kompletten Grünanlage mit ihren vielen Spiel- und Sportangeboten besser wird. Durch viele Nutzer entwickle sich dann ein gewisses Maß an sozialer Kontrolle, was dazu beitrage, den Vandalismus zu reduzieren, so eine Sprecherin.

Anlage kostet 6,4 Millionen Euro

Der südliche Bauabschnitt soll bis zum Sommer fertiggestellt werden. Das gesamte Projekt kostet etwa 6,4 Millionen Euro, davon werden rund 3,3 Millionen durch die Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramme „Zukunft Stadtgrün“ und „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert. Den Rest finanziert die Stadt.

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