Illegaler Handel - Forscher entsetzt über Taranteln als Trophäen: "Sammeln Spinnen wie Pokemon"
Der illegale Handel mit Taranteln nimmt weltweit zu und bedroht zahlreiche Arten. Experten machen dafür unter anderem Sammler verantwortlich, die die Spinnen als Souvenir haben wollen.
Sie sammeln Taranteln wie „wie Pokemon“
Alice Hughes von der Universität Hongkong vergleicht das Sammeln von Taranteln laut BBC mit dem Sammeln von Pokemon: „Menschen sammeln Spinnen ähnlich wie Pokemon - sie wollen sie alle fangen“. Forscher haben beobachtet, dass Enthusiasten in Online-Foren Sammlungen von mehr als 100 verschiedenen Tarantelarten präsentieren.
Taranteln sind besonders anfällig für Wilderei
Chris Hamilton, Professor an der Universität von Idaho im US-Bundesstaat Idaho im Nordwesten der USA, erklärt gegenüber der BBC, dass Taranteln wegen ihrer langen Lebensdauer und ihrer späten Fortpflanzung besonders anfällig für Wilderei sind. „Das ist schädlich für ihre Bestände, weil es lange dauert, bis sich die Populationen wieder erholt“, betont Hamilton.
Viele Arten aus Indien und Sri Lanka, die nur in begrenzten Gebieten vorkommen, sind laut BBC besonders vom Aussterben bedroht. Die Wissenschaftler fordern strengere Handelsbestimmungen und mehr Forschung, um illegalen Aktivitäten entgegenzuwirken.
Fünf Fakten über Taranteln
- Größe und Gewicht: Taranteln sind die größten Spinnenarten der Welt, mit Beinspannweiten von bis zu 30 Zentimeter und einem Gewicht von bis zu 200 Gramm.
- Langlebigkeit: Taranteln können ungewöhnlich alt werden – Weibchen erreichen oft ein Alter von bis zu 30 Jahren, während Männchen nur etwa 5 bis 10 Jahre leben.
- Ernährung: Sie sind Fleischfresser und jagen Insekten, kleine Nagetiere und manchmal sogar Vögel, die sie mit ihren kräftigen Kiefern fangen.
- Verteidigungsmechanismen: Viele Taranteln haben haarige, abwerfbare Brennhaare, die sie bei Bedrohung auf ihren Angreifer schießen, um ihn zu irritieren.
- Friedliche Wesen: Taranteln sind meist harmlos für den Menschen und beißen nur in Notwehr.
Südrussische Tarantel breitet sich in Österreich aus
Die Südrussische Tarantel wird unterdessen in Österreich immer häufiger gesichtet. Erstmals wurde sie zuletzt auch in der Steiermark entdeckt und sogar in der Hauptstadt Wien häufen sich die Beobachtungen der giftigen Spinne.
Gernot Neuwirth vom Naturschutzbund Österreich sagte, es sei gut möglich, dass die Spinnenart in dieser Region bereits länger existiert habe, aber der Wissenschaft bisher unbekannt war. Der Biss der Südrussischen Tarantel ist mit einem Bienenstich vergleichbar und für Menschen ungefährlich.