Hubertz will Mietpreisbremse ausweiten : Bauministerin will Baukosten für Wohngebäude halbieren
Im Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Hubertz, der Gesetzentwurf zur Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029 werde jetzt von den Parlamentariern von Union und SPD verhandelt: „Und dann bin ich mal gespannt, auf was wir uns dann miteinander verständigen.“ Aktuell greift die Mietpreisbremse für bis 2014 errichtete Gebäude. Hubertz kann sich jedoch eine Ausweitung auf Gebäude vorstellen, die bis 2017 fertiggestellt wurden. Auf die entsprechende Frage sagte die Bauministerin: „Natürlich, da ist noch alles Mögliche drin. Ich bin auch Sozialdemokratin und denke, dass man – wenn man die Mietpreisbremse noch mal verlängert – auch noch mal an den Jahren ein bisschen was umzwicken kann.“
400.000 neue Wohnungen pro Jahr
Hubertz (SPD) will die Kosten für den Bau neuer Wohngebäude halbieren. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärte Hubertz: „Die Hälfte können wir uns durchaus auf die Schippe nehmen als sehr ambitioniertes Ziel.“ Das Ziel will Hubertz unter anderem über mehr serielle Vorprodukte erreichen. Das bedeute zum Beispiel, dass man Gebäudewände in einer Fabrik vorfertigt, sagte die SPD-Politikerin: „Wir sparen richtig an den Kosten. Da kann man 30 bis 40 Prozent ganz leicht reinholen.“ Statt beispielsweise 5000 Euro Baukosten pro Quadratmeter könne man dann bei 2500 bis 3000 Euro pro Quadratmeter landen. „Ich bin der Überzeugung, da geht vielleicht auch noch mehr. Wenn wir uns dann noch die Finanzierungskosten angucken, dann haben wir ein rundes Bild“, sagte Hubertz. Sie kündigte außerdem an, den Anstieg der Bodenkosten bremsen zu wollen: „Bodenkosten sind auch ein großer Treiber. Da arbeiten wir zum Beispiel am Thema Erbpacht. Es ist nicht der eine Knopf, den wir drücken – wir müssen uns die komplette Lebensphase eines Gebäudes und der Kostentreiber anschauen.“
Auf die Frage, ob das Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr noch gelte, sagte Hubertz: „Wir haben es nicht in den Koalitionsvertrag geschrieben. Das finde ich auch richtig. Man kann nicht ein Ziel vier Jahre in Stein meißeln, wenn sich die Welt um uns herum radikal ändert.“ Hubertz betonte zugleich, die rund 250.000 im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohnungen seien „eine Vollkatastrophe“ gewesen. „Da müssen wir wieder raus. Ich freue mich, dass die Baugenehmigungen wieder anziehen“, sagte die SPD-Politikerin.