„Hat ein gutes Gespür“: Experte verrät, wann sich Taylor Swift zur US-Wahl äußern wird
Bislang hat Taylor Swift nichts zu Kamala Harris gesagt. Ein Taylor-Swift-Forscher erklärt, welche Rolle die Musikerin bei der US-Wahl spielen wird.
„Liberal, inklusiv, tolerant, divers und bunt“ – dafür steht Taylor Swift und damit ist sie so „Anti-Trump“ wie es nur geht, weiß ein Experte. Trotzdem hat sie sich noch nicht, wie andere Popstars, zu Kamala Harris, der neuen Präsidentschaftskandidatin der Demokraten geäußert und das hat einen Grund.
Den kennt Jörn Glasenapp. Er ist Professor für Literatur und Medien an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und beschäftigt sich schon lange mit Taylor Swift. Er hat 2024 ein 100-Seiten-Reclam-Heft zu ihrem Taylorverse veröffentlicht. „Seit 2018 ist Taylor Swift als Demokraten-Unterstützerin und Trump-Gegnerin bekannt“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.
Schon beim Wahlkampf 2020 habe sich Taylor Swift für Biden und Harris starkgemacht und „wird dies auch wieder tun“. Dass sie jetzt noch damit warte, liege daran, dass sie ein „sehr gutes Gespür für den richtigen Moment“ habe. „Ich bin mir sicher: Im Herbst, wenn die Eras-Tour in die USA zurückkehrt, wird Taylor Swift eine Wahlempfehlung für Kamala Harris abgeben. Zu einem Zeitpunkt, an dem sie wieder die Schlagzeilen in den USA dominiert und ihre Wahlempfehlung die größte Wirkung entfalten kann.“
US-Wahl: „Die paar tausend Stimmen kann Taylor Swift locker generieren“
Könnte Taylor Swift mit solch einer Wahlempfehlung die US-Wahl beeinflussen? „Ja“, sagt der Taylor-Swift-Forscher. Das liege am amerikanischen Wahlsystem: Wenn in einem sogenannten „Swing-State“ (zum Beispiel Georgia) gewählt werde und Harris dort nur ein Prozent mehr Stimmen bekomme, dann geht der Bundesstaat an die Demokraten und die 49 Prozent, die Trump gewählt haben, fallen unter den Tisch. „Diese paar tausend Stimmen kann Taylor Swift durch eine Wahlempfehlung bei den Swifties locker generieren.“
Dass sie mit einer Wahlempfehlung Fans verschrecke, sei nahezu unmöglich. „Spätestens seit dem Lover-Album und den politischen Songs wie ‚You Need to Calm Down‘ oder ‚Miss Americana and the Heartbreak Prince‘, die sehr leicht als Anti-Trump gelesen werden können, ist klar: Das Weltbild, für das Taylor Swift steht, ist liberal, inklusiv, tolerant, divers und bunt. All das ist so Anti-Trump, wie es nur sein kann“, sagt Glasenapp. Manche Trump-Fans haben regelrecht Panik vor Taylor Swift.
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Girl Culture: Warum Donald Trump bei der US-Wahl „allergrößte Probleme“ hat
Die Taylor-Swift-Fan-Base sei vor allem weiblich und jung, ein Teil der Gesellschaft, der eher demokratisch wähle und bei denen Donald Trump die „allergrößten Probleme“ habe, weiß Glasenapp. Er spricht bei BuzzFeed News Deutschland von einer „Girl Culture“, angetrieben von Taylor Swift, die dazu führe, dass Männer in der Popkultur irrelevant werden.
Durch ihre „eigenwilligen Dance-Moves“ und ihr „ausgelassenes Lachen“ sei Harris schon seit Jahren eine sehr „Meme-bare Politikerin, die bestens zur Girl Culture passt“, sagt Glasenapp. Donald Trump werde „Riesenprobleme haben“, denn er sehe gegen Harris, die auf TikTok als „Brat“ gefeiert wird, „unglaublich alt aus, auch als Mann, der einfach auf popkultureller Ebene nicht funktioniert.“