Nichtssagend oder verschleiernd: Bei diesen Floskeln in Stellenanzeigen sollten Sie hellhörig werden

  • Flexible Arbeitszeiten: Das ist ein Wunsch vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, rund 66 Prozent der Frauen und 55 Prozent der Männer wünschen sich dies, zeigt die aktuelle Studie von Xing. Was sich hintere dem schwammigen Ausdruck in Stellenanzeigen verbirgt, ist nicht auf den ersten Blick klar. „Es kann bedeuten, dass man komplett flexibel arbeiten kann oder dass es eigentlich eine Kernarbeitszeit gibt, von der man etwas abweichen kann“, sagt Daniel Butt, Marketing-Chef beim HR-Tech-Start-up Career Fairy, gegenüber Capital.de. Besonders bei größeren Unternehmen sollte man eher mit Kernarbeitszeiten rechnen.
  • Obstkorb: Gesund ist es, aber ein echter Benefit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? 22 Prozent der Befragten eines Preply-Rankings sind von diesem Punkt in den Stellenanzeigen genervt. „Kostenloses Leitungswasser und ab und zu mal ein Obstkorb grenzen dich nicht positiv von der Konkurrenz ab, sondern lassen dich eher knauserig wirken“, schreibt Ralph Günther, Versicherungsmakler und Gründer von Exali AG, auf Rgblog.exali.de. Werben Unternehmen damit, sollten Bewerberinnen und Bewerber das Angebot gut hinterfragen.
  • Attraktive Vergütung: Diesen Punkt gibt es in verschiedenen Ausführung, es kann beispielsweise auch von einer „leistungsgerechten Vergütung“ die Rede sein. Es bleibt für Bewerberinnen und Bewerber schwammig, da das alles bedeuten kann. Von einem Gehalt unter dem Branchendurchschnitt oder „erfolgsabhängige Prämien und Boni“, die „den Löwenanteil des Verdienstes ausmachen und das Fixgehalt“ kaum zum Leben reicht, informiert Faktor A von der Arbeitsagentur. Mit etwas Transparenz können Arbeitgeber nicht nur Vertrauen schaffen, sondern sich und Bewerberinnen und Bewerbern auch noch wertvolle Zeit sparen.
  • Flache Hierarchien: Dahinter kann sich von „kurzen Entscheidungswegen bis hin zu mangelnden Aufstiegschancen“ alles verbergen, sagt Bastian Naurath, Co-Gründer von Curato, bei Capital.de. Bei rund 57 Prozent der Befragten von Faktor A ist die Floskel unbeliebt.