Geretsried verstärkt Maßnahmen für sichere Schulwege

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Hier beginnt die Hol- und Bringzone: Zu festgelegten Zeiten gilt an der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Geretsried ein Halteverbot. © SH/Archiv

Die Stadt Geretsried nimmt die Sicherheit der Schulkinder ernst und setzt auf den Bau von Querungshilfen. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Konzepts, das laufend erweitert werden soll.

Geretsried – Die mitunter unübersichtliche Verkehrssituation rund um Geretsrieder Schulen gefährdet junge Fußgänger und Radler gleichermaßen. Grund genug für die Stadt, bereits vor fünf Jahren ein Schulwegsicherheitskonzept zu beauftragen. In einem ersten Schritt bewilligte der Stadtrat nun einstimmig die Herausgabe von Plänen, die über Gefahrenstellen sowie Hol- und Bringzonen rund um die Isardamm- und Karl-Lederer-Grundschule informieren sollen. Mit einem weiteren Beschluss beauftragten die Mandatsträger die Verwaltung mit dem Bau von Querungshilfen an der Händelstraße, Rotkehlchen-, Verdi- und Brucknerweg.

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Mit Hol- und Bringzonen sollen Elterntaxis weniger werden

„Schulwegpläne sind essenziell“, meinte Lukas Gellner in der Sitzung am Dienstagabend. Der Fachbereichsleiter für Verkehr und Umwelt bedauerte zunächst, dass der vom externen Planungsbüro „bueffee“ vorgelegte Maßnahmenkatalog coronabedingt erst nach und nach bearbeitet werden konnte. Zudem stellte der Arbeitskreis Umwelt und Verkehr einige der darin enthaltenen Aufgaben zur Diskussion, die dann jedoch der Bauausschuss wegen der Überschneidung mit anderen geplanten straßenbaulichen Maßnahmen abgelehnt hatte. Immerhin gelang es in den vergangen drei Jahren, Hol- und Bringzonen vor den beiden Grundschulen einzurichten (wir berichteten). Damit soll die Zahl der so genannten Elterntaxis reduziert werden. Zur besseren Veranschaulichung zeigen die Schulwegpläne verschiedene Fotografien der Gefahrenstellen und geben dazu Verhaltenstipps.

Bauausschuss lehnte kürzlich Gehweg nahe der Isardamm-Grundschule ab

Bürgermeister Michael Müller (CSU) forderte ein klares Bekenntnis der Stadträte und erinnerte daran, dass eine Mehrheit des Bauausschusses jüngst den Bau eines Gehwegs in der Nähe der Isardamm-Grundschule abgelehnt hatte. „Ihr müsst das wirklich wollen“, bat der Rathauschef seine Stadtratskollegen um Zustimmung. Zweite Bürgermeisterin Sonja Frank (Freie Wähler) und Kulturreferent Hans Ketelhut (CSU) wiesen auf stark verengte Straßen wie den von parkenden Autos geprägten Dompfaffenweg hin. Die Schaffung von verkehrsberuhigten Bereichen soll laut Müller jedoch erst nach dem am Dienstag getroffenen Grundsatzbeschluss zur Schulwegsicherheit erfolgen. Priorität habe nun erst mal die Schaffung der vier Querungshilfen.

Skeptisch, ob Schilder Wirkung zeigen

Stadtrat Ewald Kailberth (CSU) regte an, auch das Schulzentrum an der Adalbert-Stifter-Straße künftig mit einzubeziehen. Ann-Kathrin Güner (Freie Wähler) wünschte sich aufgrund des hohen Migrationsanteils an den Geretsrieder Schulen eine Übersetzung des Schulwegplans in mehrere Sprachen. Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste) und Andreas Rottmüller (CSU) zeigten sich skeptisch, ob das Aufstellen von Verkehrsschildern und Verboten wirklich Wirkung zeigen wird. „Da halten sich wenige daran, wenn uns das Personal zur Kontrolle fehlt“, befürchtet Rottmüller. Am Ende begrüßten jedoch alle Stadträte die neuen Pläne. „Wenn die Eltern das Gefühl haben, dass der Schulweg ihrer Kinder sicher ist, werden sie weniger fahren“, prognostizierte Müller.

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Die Umsetzung der verkehrsrechtlichen Empfehlungen der Schulwegpläne steht jedoch noch aus. In Abstimmung mit den Schulleiterinnen, Elternbeirat, Stadt, Polizei und Verkehrswacht soll das nun vorliegende Konzept in einem „dynamischen Prozess“ stets aktualisiert werden.

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