Verhindern Sie Schmerzen - Wie kann man effektiv dem Piriformis-Syndrom vorbeugen?

Was ist das Piriformis-Syndrom?

Das Piriformis-Syndrom ist eine neuromuskuläre Erkrankung, bei der der Ischiasnerv im Bereich des Beckens vom Piriformis-Muskel einengen kann. Der Piriformis-Muskel ist ein flaches Muskelband in jeder Gesäßbacke, das für die Bewegungen der unteren Körperhälfte von großer Bedeutung ist. Der Ischiasnerv verläuft entlang des Piriformis-Muskels vom unteren Rücken über die Rückseite des Oberschenkels bis zur Innenseite der Füße. 

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Häufige Anspannungen oder Verkrampfungen im Piriformis-Muskel können dazu führen, dass der Ischiasnerv eingeengt wird. Dies kann Beschwerden hervorrufen, die leicht mit einer Ischialgie oder einem Bandscheibenvorfall verwechselt werden können. 

Typische Symptome sind stechende Schmerzen im Gesäß, die bis in den Oberschenkel ausstrahlen können, sowie Taubheitsgefühle und Kribbeln. Das Piriformis-Syndrom tritt meist einseitig auf, kann aber auch beide Seiten betreffen, und Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

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Wie kann ich einem Piriformis-Syndrom vorbeugen?

Eine der besten Methoden zur Vorbeugung des Piriformis-Syndroms ist die optimale Stellung und Funktion des Beckens mit seinen Iliosakralgelenken. Langes Sitzen und ungute Sitzpositionen wirken sich negativ auf das ISG und die Piriformisfunktion aus. Ein kräftiger Beckenboden kann die richtige Haltung des Beckens unterstützen und somit das Risiko eines Piriformis-Syndroms vermindern. 

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Im Alltag ist es ratsam, lange Sitzperioden zu vermeiden und regelmäßige Pausen einzulegen, und die Sitzmuskulatur zu dehnen. Eine ergonomische Körperhaltung und eine weiche Unterlage beim Sitzen sind ebenfalls hilfreich. Zudem sollten Ausdauersportler darauf achten, auch mal Steigungen oder unebene Böden beim Joggen zu wählen, um die Dreidimensionalität der Beckenfunktion und der Gelenke der unteren Extremität zu verbessern. 

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Myofasziale Dehnungen für die Hamstrings, den M.rectus femoris und die Wadenmuskulatur können ebenfalls helfen.

Myofasziale Dehnungen werden immer eine Minute lang ausgeführt.
Myofasziale Dehnungen werden immer eine Minute lang ausgeführt. Gabriele Kiesling

Welche Übungen helfen beim Piriformis-Syndrom?

Um dem Piriformis-Syndrom vorzubeugen oder bestehende Symptome zu lindern, sollten gezielte medizinische Dehnübungen regelmäßig sein. Beispielsweise wird in der Rückenlage das rechte Knie mit der linkenHand sanft zur linken Seite gezogen, bis ein leichter Dehnungsschmerz spürbar ist. Dehnungen werden immer strikt für eine Minute gehalten.

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Kniebeugen und Ausfallschritte, sowie Kreuzheben mit der Langhantel, können langfristig ebenfalls dazu beitragen, die Gesäß- und Rumpfmuskulatur zu optimieren und somit die Symptome eines Piriformis-Syndroms zu verhindern.

Über Gabriele Kiesling

Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin, Osteopathin, Buchautorin und Youtuberin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt seit über 50 Jahren in der Vermittlung ihrer physiotherapeutischen Übungen. Die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik wurde in randomisierten Studien des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (diqp Berlin) bestätigt. Mit ihren bisher sechs erfolgreichen Büchern in der Reihe „Physiotherapie für zu Hause“ liefert die Buchautorin verständliche Übungsliteratur für Patienten und Laien.

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Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Piriformis-Syndrom sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.