Gigantische Umsatz-Prognose zum Black Friday – warum trotzdem kaum ein Händler glücklich ist

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Die Rabattaktionen Black Friday und Cyber Monday sorgen für hohe Umsätze im bayerischen Einzelhandel. Doch die Haltung der Händler ist gespalten.

München – Der bayerische Einzelhandel prognostiziert für die bevorstehenden Rabatttage Black Friday und Cyber Monday einen Umsatz von etwa 940 Millionen Euro. Laut Handelsverband Bayern stellt dies einen geringfügigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr dar. Bereits im letzten Jahr war das Wachstum nur marginal, nachdem es in den vorangegangenen Jahren rasant angestiegen war. In diesem Jahr fallen die beiden Rabatttage auf den 29. November und 2. Dezember.

Black Friday und Cyber Monday könnten dem bayerischen Einzelhandel fast eine Milliarde Euro einbringen. Doch nicht alle Händler sind begeistert von den Rabattaktionen, die das Weihnachtsgeschäft beeinflussen könnten.
Black Friday und Cyber Monday könnten dem bayerischen Einzelhandel fast eine Milliarde Euro einbringen. Doch nicht alle Händler sind begeistert von den Rabattaktionen, die das Weihnachtsgeschäft beeinflussen könnten. © IMAGO / Wolfgang Maria Weber

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Black Friday und Cyber Monday in Bayern– große Rabattaktionen, zwiespältige Händlergefühle

Die Meinungen im Einzelhandel zu diesen aus den USA stammenden Rabattaktionen, die mit dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving zusammenfallen, sind geteilt, so Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbands. Einige Händler, auch solche mit physischen Geschäften, preisen den Black Friday als den umsatzstärksten Tag des Jahres. Andere hingegen kritisieren, dass der Einzelhandel zu Beginn der Weihnachtssaison „Rabatte raushaut“ und damit potenzielle zukünftige Verkäufe gefährdet.

Black Friday und Cyber Monday: Ursprung und Bedeutung

Black Friday markiert traditionell den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison in den USA und fällt auf den Freitag nach Thanksgiving. Der Begriff entstand in den 1960er Jahren in Philadelphia, wo er das hohe Verkehrsaufkommen und Gedränge in den Geschäften beschrieb. Später wurde er positiv umgedeutet, da viele Händler durch die hohen Umsätze „schwarze Zahlen“ schrieben. Cyber Monday, eingeführt 2005 von der National Retail Federation, wurde ins Leben gerufen, um den Online-Handel zu stärken. Er folgt direkt auf den Black Friday und zielt insbesondere auf Kunden ab, die ihre Einkäufe lieber im Internet tätigen. Mittlerweile haben sich beide Tage weltweit etabliert und gelten als Shopping-Highlights mit teils massiven Rabatten. Kritiker bemängeln jedoch den übermäßigen Konsum und die Umweltbelastung durch die Schnäppchentage.

Die Konsumenten haben sich jedoch mittlerweile an diese Praxis gewöhnt und fordern sie sogar, so Ohlmann. „Der Handel wird hier die Geister, die er rief, nicht mehr los.“ Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Einkäufe im Kontext des bevorstehenden Weihnachtsfestes getätigt werden. Ohlmann schätzt, dass dies auf Einkäufe im Wert von rund 260 Millionen Euro zutrifft - das entspricht grob zwischen einem Viertel und einem Drittel der Gesamteinkäufe. (fhz)

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