Wasserwacht Utting: 72 Einsätze und 289 Erstversorgungen
In der Kreiswasserwacht Landsberg sind neun Ortsgruppen vereint, davon am Ammersee Dießen, Schondorf, Eching und Utting. Letztere verfügt über 373 Mitglieder, davon 65 Aktive. Die meisten davon kamen zur Open Air-Jahreshauptversammlung vor dem Feuerwehrhaus und wurden nach dem offiziellen Teil mit frisch gegrillten Burgern belohnt.
Utting - Die Jahresbilanz 2023 von Frederik Riedel, technischer Leiter der Wasserwacht, zeigte eindrucksvoll, wie unverzichtbar ihr Dienst an den zwei Wachstationen im Strandbad sowie am Freizeitgelände samt Campingplatz ist. An Wochenenden und Feiertagen sind hier jeweils mindestens acht Rettungsschwimmer und Bootsführer im Einsatz, die im Notfall sogar über eine Drohne zum Unglücksort geleitet werden.
Die Helfer wurden zu 72 Wasserrettungseinsätzen gerufen. Der tragischste war bei Sturm zusammen mit anderen Rettungsorganisationen in der Herrschinger Bucht, wo ein Kitesurfer trotz Reanimationsmaßnahmen starb. Am selben Tag hatten die Uttinger sechs weitere unwetterbedingte Einsätze. Kurz davor gab es am Campingplatz einen „Ertrinkungsunfall“, der gottlob nicht tödlich endete. Auch abseits des Ammersees ist die Wasserwacht mit ihrer „Helfer vor Ort“-Crew im Einsatz. So konnte sie bei der Bergung eines betagten Herrn helfen, der in einen Schacht gestürzt war und schwer verletzt die ganze Nacht da lag. Dies war nur eine von den 289 Erstversorgungen der Uttinger im Jahr 2023.
Dass ihre Aktiven darin fit sind, beweisen die über 1.900 Stunden, die sie für Aus- und Weiterbildung sowie die monatlichen Übungseinheiten aufgebracht haben. Dazu gehören Notfall-Medizin und das „San-Fresh-Up“, wie die Sanitätsauffrischung genannt wird. „Alle Uttinger sollen Reanimation können“ ist eines der Ziele der Wasserwacht. Darum veranstalten sie öffentliche Trainings wie beim Gesundheitstag des TSV oder beim Summermarkt. Sogar in Firmen gehen die Ausbilder, wie 2023 zu Auto-Schweiger, Busunternehmen Schnappinger oder Sanitär- & Heizungsbau Kaiser. Laut Frederik Riedel hat die Wasserwacht Utting im letzten Jahr insgesamt 8.519 ehrenamtliche Stunden für die Allgemeinheit aufgebracht, was etwa fünf Vollzeitstellen entspricht. Dabei sind die Bereitschaftszeiten der „Helfer vor Ort“ (HVO) nicht mitgerechnet.

Vorsitzender Markus Leiter spielte bei der Versammlung nur den „Moderator“ und überließ seiner Vize Sarah Degle den Part der Aktivitäten abseits des Rettungsdienstes. So waren die Wasserwachtler aktiv beim Christbaumsammeln und Schmücken des Osterbrunnens, beim Leonhardiritt oder beim Christkindlmarkt mit ihren heiß begehrten Schupfnudeln.
Grußworte sprach Florian Hoffmann in seiner dreifachen Eigenschaft als Bürgermeister, Kommandant der Feuerwehr und als Vorstandsmitglied des BRK-Kreisverbandes, zu dem die Wasserwacht gehört. Für ihn und den Gemeinderat sei es eine Selbstverständlichkeit, die Uttinger Rettungspartner zu unterstützen wie zum Beispiel mit den 300.000 Euro für die neue Wachstation im Freizeitgelände.