Krieg im Nahen Osten - Neue Geisel-Gespräche in Kairo

Neue Geisel-Gespräche in Kairo

23.09 Uhr: Ein israelisches Verhandlungsteam führt in Kairo erneut Gespräche über ein Abkommen im Gaza-Krieg. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, und der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, verhandelten gegenwärtig in der ägyptischen Hauptstadt über ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas, sagte ein israelischer Regierungssprecher. Teil der angestrebten Vereinbarung ist auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge. 

Neben der israelischen war auch eine Delegation aus den USA informierten Kreisen am Flughafen Kairo zufolge für weitere Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs in Ägypten eingetroffen. 

Die israelische Zeitung „Haaretz„ schrieb unter Berufung auf einen israelischen Repräsentanten, das Verhandlungsteam bereite sich auf einen möglichen Gipfel am Sonntag vor, “falls die Hamas Bewegung erkennen lässt“. 

Biden drängt Netanjahu in Telefonat zu Abkommen über Gaza-Waffenruhe

Donnerstag, 22. August, 08.25 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat in einem Gespräch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut auf eine Waffenruhe im Gazastreifen gepocht. Biden habe „die Dringlichkeit“ eines Abkommens betont, das die Befreiung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas beinhaltet, teilte das Weiße Haus nach dem Telefonat mit. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die als Nachfolgerin Bidens nach der Präsidentenwahl am 5. November für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen will, sei bei dem Gespräch mit Netanjahu dabei gewesen, hieß es.

US-Außenminister Antony Blinken war in den vergangenen Tagen zu Gesprächen in Israel und reiste im Anschluss nach Ägypten und Katar weiter. Die beiden arabischen Staaten vermitteln gemeinsam mit den USA bei den indirekten Verhandlungen über eine Einigung zwischen Israel und der Hamas. Biden sprach nun dem Weißen Haus zufolge mit Netanjahu auch über „bevorstehende Gespräche“ in Kairo, die Hindernisse für einen Deal beseitigen sollen.

Den Angaben nach tauschten sich Biden und Netanjahu auch über die laufenden Bemühungen der USA aus, „Israels Verteidigung gegen alle Bedrohungen durch den Iran, einschließlich seiner Stellvertreter-Terrorgruppen Hamas, Hisbollah und die Huthis“ zu unterstützen. Zu diesen Bemühungen zählten auch laufende US-Militäreinsätze. Die USA haben ihre Militärpräsenz im Nahen Osten zuletzt weiter verstärkt.

Israel erklärt Hamas-Brigade in Rafah für besiegt

19.28 Uhr: Israel will die Hamas-Brigade im Bereich von Rafah im Süden des Gazastreifens bezwungen haben. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte bei einem Besuch im Grenzbereich zwischen dem Gazastreifen und Ägypten: „Die Rafah-Brigade ist besiegt worden und mehr als 150 Tunnel in dieser Region wurden zerstört.“ Er habe die Truppen angewiesen, sich in der kommenden Zeit auf die Zerstörung der verbliebenen Tunnel an der Grenze zwischen dem Küstenstreifen und Ägypten zu konzentrieren. 

Israel war im Mai trotz massiver internationaler Kritik nach Rafah vorgedrungen, um die dort verbliebenen Kräfte der islamistischen Terrororganisation zu zerstören. Rund eine Million Flüchtlinge, die sich dort nach Schätzungen gedrängt hatten, verließen die Stadt wieder. Die israelischen Truppen eroberten auch den Rafah-Grenzübergang nach Ägypten sowie den sogenannten Philadelphi-Korridor. 

Erneut Opfer bei Luftangriffen im Libanon

Mittwoch, 21. August, 00.51 Uhr: Bei Luftangriffen im Landesinneren des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet worden. Sechzehn weitere wurden demnach bei den Angriffen kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verletzt. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge trafen die Luftschläge die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Israels Armee: 40 Tote bei Gefechten in Rafah

19.53 Uhr: Bei heftigen Kämpfen im Süden des Gazastreifens sind nach israelischen Militärangaben Dutzende militanter palästinensischer Kämpfer getötet worden. Im Bereich der Stadt Rafah seien „rund 40 Terroristen bei Nahkämpfen und Schlägen der israelischen Luftwaffe ausgeschaltet worden“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas teilte dagegen mit, seine Kämpfer hätten in dem Gebiet einen israelischen Panzer sowie Soldaten in einem Gebäude mit Granaten angegriffen. Ebenfalls sei ein Militärbulldozer angegriffen worden. 

Nach Angaben der Armee wurden auch bei Einsätzen in anderen Teilen des Gazastreifens militante Palästinenser getötet. In Chan Junis seien außerdem Abschussrampen zerstört worden, von denen aus Raketen auf Israel abgefeuert worden seien. Es seien auch zahlreiche Waffen sichergestellt worden. 

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels am 7. Oktober. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. In dem abgeriegelten Küstengebiet sind wegen des Kriegs laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seither 40.173 Menschen getötet worden. Die Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international stark in der Kritik.

Sechs tote Geiseln im Gazastreifen geborgen

Dienstag, 20. August, 09.26 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Ihre toten Körper seien in der Nacht zum Dienstag in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets gefunden worden, teilte das Militär mit. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden. 

Medienberichten zufolge sind fünf der Männer zwischen 35 und 80 Jahre alt. Mehrere waren schon zuvor von der Armee für tot erklärt worden. Sie seien alle am Leben gewesen, als sie entführt wurden.

Die Hamas hat nun nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, viele von ihnen dürften nicht mehr am Leben sein. 

US-Außenminister Blinken will derzeit in Nahost ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Entführten erreichen. Erstmals seit langem besteht Hoffnung. Israel habe den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe akzeptiert, sagte Blinken am Montag auf einer Pressekonferenz. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen. 

Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres 253 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Ein Teil von ihnen kam durch einen Gefangenenaustausch frei, vereinzelt konnten Geiseln von der israelischen Armee befreit werden - auch unter hohen Kosten für die palästinensische Zivilbevölkerung bei diesen Militäreinsätzen, für die Israel international in der Kritik steht.

Blinken: Israel akzeptiert US-Vorschlag für Geisel-Abkommen

19.56 Uhr: Israel hat nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe in Gaza akzeptiert. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen, sagte Blinken während seiner Israel-Reise. Er hatte sich zuvor rund drei Stunden lang mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu getroffen. Anschließend sprach Blinken von einem ergiebigen Gespräch.

Blinken sagte, er sei in den Nahen Osten gereist, um die Bemühungen um eine Feuerpause in Gaza und die Freilassung der Geiseln „über die Ziellinie zu bringen“. Es sei von großer Dringlichkeit, dies zu erreichen. 

Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog in Tel Aviv hatte Blinken am Morgen gesagt: „Dies ist ein entscheidender Moment, wahrscheinlich der beste, vielleicht die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, eine Waffenruhe zu erzielen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen.“

Harris: Müssen Waffenruhe im Gaza-Krieg erreichen

05.03 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat sich inmitten der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln mit Nachdruck für den Abschluss eines Abkommens ausgesprochen. Die Gespräche liefen und die US-Regierung gebe nicht auf, sondern arbeite weiter „sehr hart„ daran, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sagte Harris am Rande von Wahlkampfauftritten im US-Bundesstaat Pennsylvania. “Wir müssen eine Waffenruhe bekommen und wir müssen diese Geiseln rausbekommen“, sagte Harris.

Biden: Gaza-Waffenruhe „immer noch möglich“

Montag, 19. August, 00.38 Uhr: US-Präsident Joe Biden hält eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln weiterhin für möglich. Biden sagte am Sonntag (Ortszeit), es seien noch Gespräche im Gange. „Wir geben nicht auf“, fuhr er fort, eine Einigung sei „immer noch möglich“.

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