Astronomie-Spezialist erklärt - Mars-Opposition bis Polarlichter - Die spannendsten Himmelsereignisse 2025
Die inneren Erdnachbarn Venus und Merkur
Star des Abendhimmels zu Jahresanfang ist Venus in ihrer Rolle als Abendstern. Unübersehbar leuchtet der innere Nachbarplanet der Erde in der Abenddämmerung und den dunklen Abendstunden im Westen. Im März wird sie die Erde auf ihrer Innenbahn überholen und bis Jahresende als Morgenstern die Blicke vor Sonnenaufgang im Osten auf sich ziehen.
Weniger strahlend ist der sonnennächste Planeten Merkur. Wer ihn noch nie gesehen hat, für den bietet sich Anfang März die Gelegenheit, den scheuen Gesellen zu finden. Eine Stunde nach Sonnenuntergang zeigt sich Merkur über dem Westhorizont in der Abenddämmerung – freien Blick und klares Wetter vorausgesetzt.
Opposition ist kein Mist!
Ein viel zitierter Satz Franz Münteferings ist, dass Opposition Mist sei. In der Politik mag das so sein, in der Astronomie gilt das Gegenteil: Wenn ein Planet in Opposition steht, ist er die ganze Nacht hindurch optimal zu sehen. Im Januar steht Mars in Opposition, also der Sonne gegenüber. Er ist dann heller als sonst, außerdem leuchtet er diesmal nachts besonders hoch am Himmel.
Erst im Frühjahr 2027 wird Mars wieder so günstig zu beobachten sein. Seine Opposition gerade hinter sich hat Jupiter, auch er strahlt nachts hoch am Firmament. Er bleibt bis ins Frühjahr hindurch am Abendhimmel vertreten und wird zu Jahresende erneut besonders gut sichtbar sein.
Der Herr der schmalen Ringe
Das Jahr 2025 bringt gleich Anfang Januar ein Ereignis mit Seltenheitswert: Am Abend des 4. Januar gegen 18:30 MEZ (die genaue Zeit ist standortabhängig) schiebt sich die Mondsichel mit der unbeleuchteten Seite voran vor den Ringplaneten Saturn.
Zu sehen ist diese Planetenbedeckung in Blickrichtung Westen. Erst 2036 wird es für Deutschland wieder zu einer Saturnbedeckung durch den Mond kommen. Überhaupt ist Saturn 2025 bemerkenswert, blicken im Frühjahr doch Erde und Sonne auf die Kante der sehr schmalen Saturnringe, die dann vorübergehend scheinbar verschwinden.
Zu der Zeit ist Saturn aber von der Erde aus gesehen hinter der Sonne und unbeobachtbar. Saturn wird im Herbst 2025 wieder gut sichtbar am Nachthimmel stehen. Wer ihn durch ein Teleskop anschaut, wird dann die Ringe wie einen schmalen Strich sehen können.
Neben den berechenbaren Himmelereignissen ist es immer möglich, dass überraschende Erscheinungen auftreten, zum Beispiel ein bisher unentdeckter Komet. Außerdem ist die Sonnen weiterhin in einer aktiven Phase, dadurch kann es zu bis mach Mitteleuropa sichtbaren Polarlichtern kommen. Ich wünsche Ihnen herzlich ein an Sternstunden reiches Jahr 2025!