Verbotener Inhalt: Deutschland muss ESC-Song zensieren
Die Diskussionen um den „Eurovision Song Contest“ sind in diesem Jahr besonders groß. Nun muss auch Deutschland seinen ESC-Beitrag anpassen.
Hamburg/Malmö – Als größter Musikwettbewerb soll der „Eurovision Song Contest“ (ESC) vor allem eines: die Menschen vereinen. Das ist mittlerweile leichter gesagt als getan. Denn die eigentlich unpolitische Veranstaltung sah sich vor allem in den vergangenen Jahren dazu gezwungen, auf das Weltgeschehen zu reagieren. So wie nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022, der dazu führte, dass man Russland die Teilnahme am ESC untersagte.
Wort nicht erlaubt: Deutschland muss ESC-Beitrag anpassen
Und auch 2024 können die Organisatoren ihre selbst auferlegte Neutralität nur bedingt in die Tat umsetzen. So herrscht aktuell große Aufregung um den israelischen ESC-Beitrag. Denn „October Rain“, der Song der 20-jährigen Eden Golan, bezieht sich wohl auf das Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 – und verstößt damit gegen die Regeln des Wettbewerbs. Diese verbieten politische Botschaften beim „Eurovision Song Contest“. Sollte der Text nicht geändert werden, könnte im schlimmsten Fall der Ausschluss drohen.
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Auch Isaak (28), der für Deutschland nach Malmö fährt, muss seinen Titel anpassen. Denn sein Lied „Always On The Run“ ist ebenfalls nicht regelkonform – wenngleich aus einem ganz anderen Grund. Der Song enthält zwar keine politischen Passagen, dafür aber ein Wort, das man beim ESC nicht gerne sieht: „shit“. Der englische Begriff für „Scheiße“ ist den Verantwortlichen offenbar zu heikel. Flüche und Kraftausdrücke sind beim „Eurovision Song Contest“ nämlich strengstens untersagt.
So schnitt Deutschland zuletzt beim ESC ab
2023: Lord of the Lost mit „Blood & Glitter“ (Platz 26 von 26)
2022: Malik Harris mit „Rockstars“ (Platz 25 von 25)
2021: Jendrik mit „I Don‘t Feel Hate“ (Platz 25 von 26)
2020: Absage wegen der COVID-19-Pandemie
2019: S!sters mit „Sister“ (Platz 25 von 26)
Um ESC-Sperre zu umgehen: Isaak ändert Text leicht ab
Wie unter anderem schlager.de berichtet, hat sich der deutsche ESC-Kandidat mit der Textänderung arrangiert – und eine Lösung parat: „Da kommt dann irgendwie so ein ‚shhh‘ oder so. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wir haben es auch zensiert. Das kriegen wir hin, kein Problem“, so Isaak kurz nach dem Vorentscheid, bei dem er sich unter anderem gegen Max Mutzke (42) und Marie Reim (23) durchsetzen konnte.
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Ob sich Deutschland 2024 aus seinem Wettbewerbstief herauskämpfen kann, bleibt indes abzuwarten. Die deutschen ESC-Fans scheinen wenig zuversichtlich, was Isaaks Chancen angeht. Verwendete Quellen: eurovision.de, ndr.de, schlager.de