„Ich bin ein Lauch“: Deutsche Olympia-Hoffnung völlig ratlos nach verpasster Medaille
Leonie Beck verpasst eine Medaille im Freiwasserschwimmen. Mit den Gegebenheiten in der Seine kommt die Weltmeisterin überhaupt nicht klar.
Paris – Dreifache Welt- und Europameisterin ist Leonie Beck bereits im Freiwasser. Erst im Juni gewann die 27-Jährige über die fünf und zehn Kilometer im Freiwasser EM-Gold. Ein Jahr zuvor gelang ihr dasselbe Kunststück bei der WM in Fukuoka. Bei Olympia in Paris sollte der letzte fehlende Titel dazukommen.
Beck verpasst Olympia-Medaille in der Seine deutlich
Doch daraus wurde nichts. Als Mitfavoritin gestartet, verpasste Beck eine Medaille in der Seine über die 10 Kilometer deutlich verpasst. Die 27-Jährige schlug nach zehn Kilometern im Pariser Stadtfluss in 2:06:13,4 Stunden als Neunte an. Zu Bronze fehlten rund zweieinhalb Minuten.
„Es tut mir wirklich leid für die Platzierung. Ich glaube, ich habe hier 40 Leute, die für mich angereist sind“, zeigte sich Beck im ARD-Interview nach dem Rennen sichtlich enttäuscht. Einen wirklichen Reim auf ihre Leistung konnte sie sich dabei nicht machen. „Ich kann sagen: Ich hätte nicht gewusst, was ich anders hätte machen sollen.“
Beck ratlos nach verpasster Medaille in der Seine
Beck hatte in der Seine vor allem Probleme mit der teils extremen Strömung. „Ich habe von vorne bis hinten versucht, gegen diese anzukämpfen. Das waren zwei Stunden Kraftsport. Für mich persönlich hatte das nichts mit einem durchschnittlichen Rennen zu tun“, beschrieb die Deutsche die Gegebenheiten in der Seine.
Die Strömung in der Flussmitte lag bei 0,8 Meter pro Sekunde. Flussabwärts benötigten die Schwimmerinnen nur sechs Minuten für die 800 Meter, gegen den Strom an der Ufermauer entlang dagegen mehr als 13 Minuten für dieselbe Distanz. „Ich denke schon, dass es hilft, wenn man muskulös ist. Schaut mich an: Ich bin ein Lauch. Ich habe die Mauer geküsst, ich habe versucht möglich wenig Strömung zu haben“, erklärte sich Beck ihre Leistung.
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Beck verzichtet auf Training in der Seine
Um das Rennen hatte es im Vorfeld viele Diskussionen wegen der schlechten Wasserqualität gegeben. Am Dienstag war das Training aus diesem Grund noch abgesagt worden, einen Tag später wurde die Strecke freigegeben, die Werte für die Bakterienbelastung lagen „im grünen Bereich“, so DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann.
Beck trainierte dagegen im Pool der Schwimmhalle Georges Vellerey und verzichtete auf das Training in der Seine. Drei Stunden vor dem Start gab es grünes Licht aufgrund der neuesten Werte. (sid/kk)