Schimmel in Brot und Nudeln: EU warnt aufgrund des Klimawandels

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Ein Bericht der EU-Umweltagentur warnt vor Schimmelpilzen in Getreide. Viele Lebensmittel sind davon betroffen.

Im Zuge des Klimawandels werden in den nächsten Jahren die Belastungen für Menschen und Umwelt immer weiter steigen. Steigende Temperaturen, Artenschwund und Dürren könnten dabei vielfältige Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. Doch der Klimawandel beeinflusst uns nicht nur direkt, sondern verstärkt auch die Belastung von Nahrungsmitteln durch gefährliche Pilzgifte. Die Europäische Umweltagentur (EUA) warnt in einem aktuellen Bericht vor allem vor Mykotoxinen in Getreideprodukten wie Brot und Nudeln.

Folge des Klimawandels: Immer mehr Schimmelpilze in Nudeln und Brot

Schimmelpilze sind häufig mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Gelangen sie in den Körper sind Toxine allerdings enorm schädlich. © Michael Gstettenbauer/Imago

Schimmelpilze können Getreide wie Weizen, Hafer und Mais befallen. Durch steigende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit wird das Wachstum der Schimmelpilze begünstigt. Die in den Nahrungsmitteln lauernden Pilze produzieren Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine. Diese wiederum lagern sich sowohl in Futtergetreiden als auch in Nahrungsmittelgetreiden ab. Fungizide können gegen die unsichtbaren Giftstoffe kaum etwas ausrichten.

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Viele der Natur-Gifte, in der Fachsprache auch Fusarien-Toxine genannt, überstehen selbst das Backen und Braten. Brot und Nudeln, aber auch Cornflakes und Müsli können beispielsweise Spuren der Giftstoffe enthalten. Werden Produkte mit den verunreinigten Getreidesorten gegessen, können so gesundheitsschädliche Stoffwechselprodukte in den Körper gelangen. Laut den Forschern des EU-Berichts nehmen bereits 14 Prozent der Erwachsenen in Europa Mykotoxine in Mengen auf, die als gesundheitsgefährdend gelten, wie Focus Online berichtet.

Gesundheitsgefährdend: Gefährliche Schimmelpilze in Brot und Nudeln

Zu den möglichen Symptomen einer akuten Mykotoxinvergiftung bei Tieren und Menschen gehören laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Leber- und Nierenschäden, Beeinträchtigungen des Immunsystems oder des zentralen Nervensystems, hormonähnliche Effekte, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Darüber hinaus können einige Mykotoxine nach chronischer Aufnahme auch krebserregend und erbgutschädigend wirken. Die Pilzgifte könnten den Experten der EUA zufolge zudem Leber und Nieren schädigen, das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen und ungeborenen Kindern schaden.

Schimmel in Brot und Nudeln: Klimawandel bedroht Gesundheit und Wirtschaft

In Zukunft könnte die Belastung durch Mykotoxine allerdings deutlich steigen. Denn der Klimawandel verstärkt die Verbreitung der Schimmelpilze. „Ein wärmeres und feuchteres Klima in europäischen Regionen erhöht das Risiko einer Belastung des Menschen mit Mykotoxinen, natürlich vorkommenden Pilzgiften“, heißt es im Bericht der EUA. Die Folgen für die Gesundheit wären erheblich. Aber auch wirtschaftlich käme es zu riesigen Schäden, da landwirtschaftliche Erträge sinken, Produktionskosten steigen und der internationale Handel beeinträchtigt wird.

Problematisch ist vor allem, dass sich die Belastung kaum reduzieren lässt. Ein stärkerer Einsatz von Fungiziden könnte mögliche Resistenzen hervorrufen. Auch mithilfe moderner Anbaumethoden und strenger Kontrollen ließe sich das Risiko nur schwer verringern. Die EUA fordert deshalb verstärkte Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung von Mykotoxinen in der Landwirtschaft.

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