Autozulieferer aus Baden-Württemberg eröffnet neues Werk und schafft 200 Arbeitsplätze
Ein Autozulieferer aus Baden-Württemberg hat ein neues Werk in Deutschland eröffnet, in dem bis 2025 rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen sollen.
Rietheim-Weilheim/Erfurt - Auch inmitten von Stellenabbau, Kurzarbeit und einer Konjunkturflaute gibt es sie noch: die guten Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Chef des Autozulieferers Marquardt hat zwar Sorgen um den Abbau von Arbeitsplätzen „im sechsstelligen Bereich“ geäußert, das Familienunternehmen mit Sitz in Rietheim-Weilheim im Landkreis Tuttlingen schafft mit einem neuen Produktionswerk nun aber selber neue Arbeitsplätze in der Bundesrepublik. Am Freitag (13. September) eröffnete Marquardt sein neues Werk für Elektromobilität in Deutschland.
Die 1925 gegründete Marquardt-Gruppe wird allgemein als Automobilzulieferer angesehen, ist allerdings auch im Bereich Hausgerätetechnik und Elektrowerkzeuge aktiv. Nur drei Tage nach der ersten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, in der der Marquardt-Chef als Verhandlungsführer für die Arbeitgeberseite fungierte, war Harald Marquardt in Erfurt (Thüringen), um das neue Werk des Familienunternehmens einzuweihen. Am Erfurter Kreuz beschäftigt das Unternehmen aus Baden-Württemberg bereits rund 350 Mitarbeiter; bis 2025 sollen rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen.
Marquardt setzt mit neuem Werk am Erfurter Kreuz auf die Elektromobilität
Das Erfurter Kreuz vor den Toren der Landeshauptstadt Erfurt ist das größte Gewerbegebiet im Freistaat Thüringen, in dem nach eigenen Angaben rund 150 Unternehmen ansässig sind. Die Marquardt-Gruppe hat einer Pressemitteilung zufolge bereits im Jahr 2019 seine erste Halle bezogen und ein Jahr später durch eine Erweiterung der Produktion 100 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem Neubau hat sich das Familienunternehmen aus Baden-Württemberg aber noch mehr vorgenommen und trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen einen dreistelligen Millionenbetrag in das Gebäude, sowie in Maschinen und Anlagen investiert.
Name | Marquardt GmbH |
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Gründung | 1925 |
Sitz | Rietheim-Weilheim, Baden-Württemberg |
Branche | Autozulieferer, Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge |
Mitarbeiter | rund 10.000 (2023) |
Umsatz | 1,4 Milliarden Euro (2023) |
„Diese Investition hier in Thüringen ist – trotz widrigster Begleitumstände – ein Bekenntnis zum Standort Deutschland“, erklärte Harald Marquardt. „Zugleich ist das neue Werk ein Symbol des Aufbruchs und der Zuversicht.“ In einer wirtschaftlich mehr als herausfordernden Zeit würden immer mehr Expertinnen und Experten gemeinsam an der Zukunft der Automobilgeschichte arbeiten, so der Marquardt-Chef. „Der Wende hin zur Elektromobilität.“ Da die E-Mobilität aktuell an allen Ecken und Enden spürbar schwächelt, geht der Autozulieferer damit ein nicht ganz geringes Risiko ein.

Produktion im neuen Marquardt-Werk ist bereits angelaufen
An dem am Freitag eröffneten neuen Werk mit einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern sowie dem Plan, bis zum Jahreswechsel 200 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen, ist zu sehen, dass Marquardt weiterhin an den großen Durchbruch der E-Mobilität glaubt. Laut der Mitteilung ist die Produktion für Batteriemanagementsysteme für elektrische Fahrzeuge namhafter Hersteller am Erfurter Kreuz bereits angelaufen. Der Autozulieferer Eberspächer hatte dagegen im vergangenen Jahr mit dem Bau eines neuen Werks für E-Auto-Heizungen begonnen, die nagelneue Fabrik direkt nach Fertigstellung aber verkauft.