Diesmal liegt‘s an Parkplätzen: Altenheim darf nicht gebaut werden – obwohl Stadt die Plätze braucht

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Altenpflege wird in Wolfratshausen dringend benötigt. © Robert Kneschke

Die Stadt erlaubt erneut nicht, dass ein Altenpflegeheim an der Geltinger Straße gebaut wird. Zwei Unternehmer versuchen hartnäckig den Bau zu realisieren.

Einen langen Atem scheinen die beiden Unternehmer Christoph Marklstorfer und Jakob Rottmüller zu haben. Vor fünf Jahren bekundeten sie erstmals die Absicht, an der Geltinger Straße auf dem Areal zwischen der Tanzschule Müller und dem Gebäude des Ehlers-Verlags eine Einrichtung der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege sowie ein ambulantes OP-Zentrum zu errichten. Nachdem der Bauausschuss das Projekt aufgrund großer Abweichungen vom Bebauungsplan mehrmals abgelehnt hatte (wir berichteten), legten die Vorhabensträger nach und beantragten zusätzlich die Genehmigung für ein Nebengebäude mit Restaurant, Kulturbühne, Verwaltungsräumen sowie einer Betriebswohnung. Doch eine Mehrheit des Fachgremiums wertete den Mangel an Stellplätzen als K.-O.-Kriterium.

Laut Sitzungsvorlage sind 48 Betten im Altenpflegeheim, 25 abgeschlossene Wohn- und Pflegeeinheiten auf 1475 Quadratmetern Wohnfläche sowie eine 108 Quadratmeter große Betriebsleiterwohnung vorgesehen. Das von Ost nach West abfallende Grundstück soll in den Hang eingegraben und das Untergeschoss auf der Westseite freigelegt werden. Der Nachweis von insgesamt 22 Stellplätzen erschien einigen Stadträten aber nicht ausreichend. „Es müssen 33 Stellplätze sein: Da muss der Bauherr nachbessern“, forderte Richard Kugler (Wolfratshauser Liste). Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) gab ihm recht. „Die Parksituation an der Geltinger Straße ist extrem prekär“, erklärte er.

Die Mandatsträger Ingrid Schnaller, Manfred Menke (beide SPD), Dr. Hans Schmidt und Hans-Georg Anders (beide Grüne) stimmten dennoch für den Neubau. „Wir brauchen dringend Altenpflegeplätze in Wolfratshausen“, stellte Schmidt fest. Sein Ratskollege Menke schlug vor, eine Nutzung des gegenüberliegenden Parkdecks der Firma Tunap zu vereinbaren. Am Ende reichten ihre Stimmen jedoch nicht, da sechs Stadträte die Baugenehmigung verweigerten.

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