Krieg im Nahen Osten - Deutsche Fregatte „Hessen“ wehrt erstmals Huthi-Angriff im Roten Meer ab

Neuseeland stuft islamistische Hamas als „Terrororganisation“ ein

04.40 Uhr: Als eines der letzten westlichen Länder hat Neuseeland die islamistische Palästinenserorganisation Hamas in ihrer Gesamtheit als „Terrororganisation“ eingestuft. Der brutale Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober habe die Annahme widerlegt, dass der politische und militärische Flügel der Palästinenserorganisation getrennt voneinander betrachtet werden könnten, begründete Neuseelands Regierung am Donnerstag den Schritt. Die Verantwortung „für diese schrecklichen Terroranschläge“ trage die Hamas „als Ganzes“.

Mit der Entscheidung folgt Neuseeland dem Beispiel Australiens, Großbritanniens, der USA, Kanadas und der Europäischen Union, welche die Hamas bereits zuvor als Terrororganisation eingestuft hatten. Die Regierung in Wellington kündigte zudem weitere Schritte, um Hamas-Vermögen in Neuseeland einzufrieren und die Bereitstellung von „materieller Unterstützung“ zu verbieten.

Bericht: Mindestens zwei Tote bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon

Donnerstag, 29. Februar, 02.47 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach libanesischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. 14 weitere Einwohner seien bei Angriffen auf die Städte Siddikin und Kafra verletzt wurden, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur (NNA). Zuvor hatte die islamistische Palästinenserorganisation Hamas eigenen Angaben zufolge eine Raketensalve aus dem Südlibanon auf den Norden Israels abgefeuert. Die israelische Armee erklärte, sie habe als Reaktion darauf die „Ursachen des Feuers im Libanon“ getroffen.

Israels Armee: Tote bei Einsätzen in Chan Junis und Gaza

11.09 Uhr: Die israelische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen in den Städten Chan Junis und Gaza fort. Bei einem Einsatz in Chan Junis seien fünf Terroristen durch das Abfeuern einer Rakete auf ein Fahrzeug getötet worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Zudem seien bei Luftangriffen zwei Militärgelände in Chan Junis getroffen und Terroristen, die sich dort aufhielten, getötet worden. In der größten Stadt im Süden des Gazastreifens habe zudem ein Kampfflugzeug Personen auf einem weiteren Militärgelände beschossen, die Armeeangaben zufolge einen Angriff auf israelische Soldaten geplant haben. Auch Fallschirmjäger seien in Chan Junis im Einsatz gewesen. Diese töteten Militärangaben zufolge „mehrere Terroristen mit Scharfschützenfeuer“.

Deutsche Fregatte „Hessen“ wehrt erstmals Huthi-Angriff im Roten Meer ab

07.07 Uhr: Die zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer eingesetzte deutsche Fregatte „Hessen“ hat erstmals einen Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz abgewehrt. Wie informierte Kreise am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP bestätigten, kam es am Dienstag gegen 21.30 Uhr zu dem Huthi-Angriff. Dieser wurde demnach „erfolgreich bekämpft“.

Die „Hessen“ war im Rahmen der EU-Marinemission „Aspides“ zum Schutz der Handelsschifffahrt in die Region entsandt worden. Seit mehreren Monaten greift die pro-iranische Huthi-Miliz, die viele Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrolliert, Schiffe im Roten Meer an, einer wichtigen internationalen Handelsroute. Die USA und Großbritannien reagierten mit Angriffen auf Huthi-Stellungen im Jemen und wollen weitere Attacken auf Frachtschiffe damit verhindern.

US-Sondergesandter: Iran und Hisbollah unterstützen Huthi-Miliz „vom Jemen aus“

Mittwoch, 28. Februar, 03.32 Uhr: Der US-Gesandte für den Jemen, Tim Lenderking, sieht Belege dafür, dass der Iran und die mit ihm verbündete libanesische Hisbollah die Huthi-Miliz vor Ort bei ihren Angriffen auf Frachter im Roten Meer „ausrüsten und unterstützen“. „Glaubwürdige öffentliche Berichte“ deuteten darauf hin, „dass eine beträchtliche Anzahl iranischer und libanesischer Hisbollah-Funktionäre die Huthi-Angriffe vom Jemen aus unterstützen“, sagte Lenderking am Dienstag vor einem Unterausschuss des US-Senats. Er könne sich „nicht vorstellen, dass die jemenitische Bevölkerung diese Iraner in ihrem Land haben will“, sagte der US-Jemen-Beauftragte. „Das muss aufhören.“

Seit mehreren Monaten greift die pro-iranische Huthi-Miliz, die viele Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrolliert, Schiffe im Roten Meer an, einer wichtigen internationalen Handelsroute. Das Weiße Haus hatte im Dezember erklärt, der Iran sei „maßgeblich an der Planung der Einsätze gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt“ gewesen. Teheran wies die Anschuldigungen zurück.

UN: Israel hält Konvoi mit Patienten sieben Stunden auf

17.08 Uhr: Das UN-Nothilfebüro OCHA hat dem israelischen Militär vorgeworfen, einen Krankenwagen-Konvoi mit 24 evakuierten Patienten sieben Stunden lang aufgehalten zu haben. Das Militär habe alle Patienten, die laufen konnten, und die Sanitäter aus den Krankenwagen gezwungen, berichtete OCHA-Sprecher Jens Laerke am Dienstag in Genf. Darunter seien eine Schwangere und eine Mutter mit neugeborenem Baby gewesen. Der Zwischenfall hatte sich demnach am Sonntag vor dem Al Amal-Krankenhaus in Chan Junis ereignet. Der Konvoi sei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geführt und ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt gewesen. 

Die Sanitäter hätten sich entkleiden müssen, als das Militär den Konvoi stoppte, berichtete Laerke. Drei seien abgeführt worden. Einer von ihnen sei bis Dienstag wieder freigelassen worden. Die Patienten hätten schließlich auf andere Einrichtungen verteilt werden können. 31 Schwerkranke hätten aber nicht mehr transportiert werden können. Sie seien wie rund gut 180 Menschen, die in dem Krankenhaus Zuflucht gesucht hatten, und 45 Angehörige des Pflegepersonals zurückgeblieben. Das Krankenhaus sei durch rund 40 Angriffe innerhalb eines Monats praktisch zerstört worden. 

„Das ist kein Einzelfall„, sagte Laerke. „Hilfskonvois werden immer wieder beschossen und erhalten systematisch keinen Zugang zu den Menschen in Not. Humanitäre Mitarbeiter sind von israelischen Streitkräften schikaniert, eingeschüchtert, und festgenommen worden, und humanitäre Einrichtungen sind getroffen worden„, sagte er weiter. 

Die israelische Armee teilte dazu auf Anfrage mit, dass es nachrichtendienstliche Hinweise darauf gegeben habe, dass sich in dem Konvoi „Terroristen„ der islamistischen Hamas befunden hätten. Das Militär habe die Identität der Passagiere des Konvois beim Verlassen des Krankenhauses überprüft. Zwei Sanitäter seien wegen möglicher Verwicklung in terroristische Aktivitäten festgenommen, ein dritter nach einer ersten Befragung am Schauplatz freigelassen worden. Die Maßnahme sei “mit Blick auf die klare Beweislage“ erfolgt, wonach “die Hamas systematisch Krankenhäuser sowie Krankenwagen für den Transport von Terroristen nutzt“, hieß es weiter. 

Wirbel um Berichte über Nutzung israelischer SIM-Karten vor Hamas-Massaker

Dienstag, 27. Februar, 04.20 Uhr: In Israel sorgen Berichte über die Aktivierung israelischer SIM-Mobilfunkkarten durch palästinensische Terroristen kurz vor ihrem Massaker in Israel am 7. Oktober für Wirbel. Das israelische Militär sah sich laut der „Times of Israel„ in Reaktion auf entsprechende Medienberichte gezwungen, klarzustellen, dass der Geheimdienst zwar Anzeichen hatte, dass “einige“ israelische SIM-Karten in Gaza aktiviert worden seien. Aber diese seien auch schon früher benutzt worden, ohne dass etwas passiert sei. Berichte, wonach 1000 Karten kurz vor dem Angriff gleichzeitig aktiviert worden seien, seien falsch.

Der Vorgang brachte am Montag auch das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Erklärungsnot. Zunächst habe es bestritten, Netanjahu habe vom Wechsel der Terroristen auf israelische SIM-Karten gewusst, meldeten israelische Medien. Dann habe das Büro des Regierungschefs klargestellt, dass Netanjahu von der Zahl von angeblich Hunderten oder Tausend aktivierten Karten, wie es in Berichten hieß, nichts gewusst habe. Von Details über einige wenige Karten habe er nach dem 7. Oktober erfahren, schrieb die Zeitung “Haaretz“. In Israel gibt es massive Kritik an Regierungschef Netanjahu, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.

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