Pächter für Kiosk am Thenner See gesucht

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Schenkt hier bald nicht mehr ein: Anton Müller am vergangenen Wochenende im Kiosk am Thenner Weiher. Seinen Vertrag mit dem Landkreis hat er zum Ende des Jahres gekündigt. © Klaus Kuhn

Vier Volksfeste im Landkreis und Umgebung, dazu ein Lokal samt Hotel, weitere Feiern: Anton Müller ist ein viel gefragter Wirt. Aber auch er muss zugeben: „Auf zu vielen Hochzeiten kann man nicht tanzen.“ Deshalb hat der 44-jährige Fraunberger seinen Vertrag als Pächter des Kiosks am Thenner Weiher zum Ende des laufenden Jahres gekündigt. Der Landkreis hat sich mit einer Stellenausschreibung kürzlich auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht.

Wartenberg – „Das mache ich schweren Herzens, ich habe das echt gern gemacht“, sagt Müller, der jetzt seit zehn Jahren Pächter des Kiosks „Heimatliebe“ ist. „Ich hatte dort viele Stammgäste“ – und das natürlich in idyllischer Lage am See. Sein Einstieg damals erfolgte quasi parallel zu seinem Einstieg in Hotel und Gaststätte beim Reiter in Wartenberg. „Damals habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Pächterstelle ausgeschrieben ist“, erinnert er sich. Zuvor, erzählt er, hatte sich die Eigentümer-Familie Gumplinger selbst um den Kiosk gekümmert, den sie auch erbaut habe.

„Ich dachte mir, das ergänzt sich ganz gut, weil in der Wirtschaft im Sommer weniger los ist“, blickt Müller zurück. Also sicherte er sich den Job. Die Mitarbeiter-Suche, erzählt er, ist seither in der Gastronomie allerdings immer schwieriger geworden. Auch wenn er nach wie vor, wenn er mal kann, selbst im Kiosk steht, „weil‘s einfach nett ist“: „Ich habe persönlich einfach die Zeit nicht mehr mit all den Festen.“

Vertrag wäre noch 20 Jahre gelaufen

Und das waren heuer innerhalb eines überschaubaren Zeitraums einige. Müller ist – zusammen mit seinem Bruder Christian in einer eigenen Gesellschaft – Festwirt in Wartenberg, Isen, Taufkirchen und Geisenhausen. Hinzu kamen die beiden großen Feuerwehr-Feste in Reichenkirchen und Gaden. Außerdem bieten die beiden laut ihrer Homepage auch Catering für Events.

Für den Kioskbetrieb setzt Müller auf Mitarbeiter von Hotel und Gaststätte – „meistens einen festen und weitere, die sich abwechseln. An guten Sommertagen müssen schon drei Leute drinstehen“, sagt Müller. Klassiker in der Küche neben Getränken: Currywurst, Pommes, „und der Wurstsalat geht sehr, sehr gut“.

Sein Vertrag mit dem Landkreis wäre noch 20 Jahre gelaufen, erzählt der Wirt mit dem Duracell-Gen. Man könne ihn aber jährlich bei einer Kündigungsfrist bis Ende März kündigen. Diese Option hat Müller nun gezogen. Dabei betont er, dass die Zusammenarbeit mit dem Landkreis tadellos funktioniert habe.

Was das Landratsamt alles fordert

Nichtsdestotrotz muss sich dieser nun auf die Suche machen. Laut Ausschreibung geht es um den Kiosk (gut 500 Quadratmeter Fläche) inklusive Parkplatz (gut 4000 Quadratmeter). Die jährliche Pacht beläuft sich auf 3000 Euro. Die Nebenkosten für Strom, Heizung, Wasser und anfallenden Müll hat der Pächter zu tragen. Die Pflichten des Pächters: „Unterhaltung, Wartung und Reinigung von Toilettenanlagen und Kiosk, Leerung der Abfallkörbe, laufende Reinigung des Geländes sowie eine Generalsanierung nach der Saison.“ Die Toilettenanlagen und Parkplätze sind, so heißt es in der Ausschreibung, „unentgeltlich der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen“.

Der Kiosk muss laut Landkreis während der Badesaison – „mindestens Mai bis September“ – geöffnet sein, idealerweise auch an anderen schönen Tagen. Der Verkauf sei auf Lebensmittel, Genussmittel und Getränke beschränkt. Teilweise vorhandenes Kücheninventar müsse ergänzt werden, Geschirr und ähnliche Utensilien seien vom Pächter zu stellen.
Ein von außen begehbarer Raum werde weiterhin von der DLRG genutzt, die bekanntlich am Weiher den Wachdienst übernimmt.

Interessenten können sich noch bis spätestens Donnerstag, 15. August, bewerben – Konzept für die Bewirtschaftung des Kiosks und Speisekartenmuster inklusive. Bewerbungen gehen ans Liegenschaftsmanagement im Landratsamt am Alois-Schießl-Platz 2, 85435 Erding. Fragen werden unter Tel. (0 81 22) 58-10 25 beantwortet. Müller ist optimistisch, dass es gut weitergehen wird. „Bei mir haben schon ein paar Leute angerufen und mich gefragt, wie das so ist. Es findet sich bestimmt wer.“

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