„No List“ offenbart Orte, die Reisende 2025 meiden sollten
Massentourismus stellt viele beliebte Ferienorten vor Herausforderungen. Auf der „No-List“ stehen jedes Jahr Urlaubsziele, die man besser umgehen sollte.
München — Diesen Sommer gab es in vielen Ländern in Europa Spannungen: In Barcelona besprühten Einwohner aus Protest Besucher mit Wasserpistolen. An Stränden in Mallorca demonstrierten Menschen mit Schildern auf denen unter anderem zu lesen war: „Ein Tourist mehr = ein Nachbar weniger“. Ähnlich war es in Venedig. Diese Proteste seien ein „Hilferuf“, erklärte Reise-Experte Moritz Lindner im Gespräch mit IPPEN.MEDIA.
Denn an all diesen Orten leiden die Menschen unter den Auswirkungen des Massentourismus. Und das ist nicht nur in Europa ein Problem, sondern weltweit. Der Reiseanbieter Fodor stellt jedes Jahr eine Liste mit Orten zusammen, an denen die Auswirkungen besonders spürbar sind und die Reisende daher besser meiden sollten. Letztes Jahr waren unter anderem Athen in Griechenland, Mount Fuji in Japan und die Halong-Bucht in Vietnam auf der Liste.

„No-List“ 2025: Diese Orte leiden am meisten unter Massentourismus
Für 2025 unterscheidet Fodor zwischen „Dauerhaften No-Reisezielen“ und Reisezielen, an denen sich die Situation verschlimmert. Auf der „No-List“ für nächstes Jahr sind fünf Orte in Europa und drei in Asien gelandet. Es gibt einige Überscheidungen mit der Liste für 2024 – Venedig und Koh Samui beispielsweise.
Das größte Problem in Europa ist, dass der Massentourismus an fast allen beliebten Reisezielen für steigende Wohn- und Lebenshaltungskosten sorgt. In Lissabon haben sich beispielsweise laut Berichten viele Wohnungen in Ferienunterkünfte verwandelt.
Orte auf der „No-List“ 2025
- Bali, Indonesien
- Lisabon, Portugal
- Barcelona, Spanien
- Kanaren, Spanien
- Mallorca, Spanien
- Venedig, Italien
- Koh Samui, Thailand
- Mount Everest., Nepal
In Bali in Indonesien, wie in vielen anderen asiatischen Ländern, ist vor allem die Umwelt der Leidtragende des Massentourismus: Daten der Organisation Bali Partnership zeigen, dass auf der Insel jährlich 1,6 Millionen Tonnen Abfall anfallen, davon fast 303.000 Tonnen Kunststoffabfälle. Nur 48 Prozent dieser Abfälle werden richtig entsorgt; nur sieben Prozent der Kunststoffabfälle werden recycelt. Dieses Defizit führt dazu, dass jedes Jahr 33.000 Tonnen Plastik dort in die Umwelt gelangen. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Ökosysteme der Insel dar.
Gleichzeitig verdienen die Reiseziele auf dieser Liste auch viel Geld durch Touristen. Auf den Kanarischen Inseln macht Tourismus circa 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, berichtet die Tagesschau mit Verweis auf Daten des kanarischen Statistik-Instituts.
An diese Orten sollten Urlauber besser nicht reisen: Zunehmender Massentourismus schadet Orten weltweit
An anderen Orten nimmt der Massentourismus gerade erst zu, mit absehbaren Folgen. In Agrient in Sizilien beispielsweise. Die Stadt soll 2025 italienische Kulturhauptstadt werden. Das wird wahrscheinlich zu einem Anstieg der Besucherzahlen führen. Doch schon jetzt ist die Region mit einer schweren Wasserkrise konfrontiert, die durch zunehmenden Tourismus verschärft werden könnte. In Schottland sind Bewohner der beliebten Nordküste zunehmend von Touristen genervt, die zum Ärgernis für die Umwelt und Gemeinden werden.
Orte, die zunehmend unter Massentourismus leiden
- Agrigent, Sizilien, Italien
- Britische Jungferninseln
- Kerala, Indien
- Kyoto und Tokio, Japan
- Kerala, Indien
- Oaxaca, Mexiko
- Schottlands Nordküste
An Orten mit viel Massentourismus leiden letztendlich aber auch die Touristen selbst: Es ist schließlich frustrierend, sich durch Städte voller Touristen zu bewegen und nervig, wenn Einheimische sich über seine Anwesenheit ärgern. Es gibt aber auch eine „Go-List“ mit alternativen Reisezielen. (jus)