Nagelsmann warnt vor WM-Vergabe 2034 vor Saudi-Debatte
Die Weltmeisterschaft 2034 findet wohl in Saudi-Arabien statt. Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht im Vorfeld der Vergabe eine Warnung aus.
Budapest – Die Weltmeisterschaft in zehn Jahren wird aller Voraussicht nach am 11. Dezember auf dem außerordentlichen FIFA-Kongress an Saudi-Arabien vergeben. Julian Nagelsmann hat vor diesem Hintergrund vor einer erneuten Moraldebatte gewarnt.
„Wir haben in Katar gesehen, dass zu viele politische Themen eine Mannschaft schon belasten können. Da sollten wir alle draus lernen“, sagte der Bundestrainer vor dem letzten Länderspiel des Jahres am Dienstag (20.45 Uhr) in Ungarn in einem Interview von RTL/ntv.

Über die WM 2034 wird „en bloc“ mit dem Turnier 2030 abgestimmt. Die WM in sechs Jahren soll nach den Eröffnungsspielen in Südamerika in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden. Sollte der DFB Saudi-Arabien die Zustimmung verweigern, würde er damit auch zugleich der Bewerbung seiner UEFA-Partner Spanien und Portugal mit Marokko, Uruguay, Argentinien und Paraguay eine Absage erteilen.
Nagelsmann will den Fokus auf den Sport richten
Saudi-Arabien steht – wie Katar – wegen seiner Menschenrechtspolitik in der Kritik. Nagelsmann stellte klar, dass er jenseits seiner privaten Meinung zu Saudi-Arabien, die er nicht äußern wolle, den Fokus auf die sportlichen Belange legen wolle.
„Dass nicht alle Dinge top funktionieren in Saudi-Arabien, glaube ich, liegt auf der Hand. Aber das sind nicht unsere Bewertungsgrundlagen. Wir müssen uns sportlich so präparieren – ob das unter meiner Regie stattfindet oder nicht, werden wir sehen – dass wir ein gutes Turnier spielen können“, so der Bundestrainer.
Der DFB und die Probleme in Katar
Rund um die WM 2022 in Katar habe man „kein gutes Bild abgegeben“, sagte zuletzt DFB-Kapitän Joshua Kimmich. „Generell glaube ich, dass wir als Spieler für Dinge und Werte einstehen sollten“, äußerte der 29-Jährige auf einer Pressekonferenz. „Auf der anderen Seite ist es nicht unser Job, uns politisch zu äußern, dafür haben wir Fachleute im Land und im Verband.“
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Die deutsche Nationalmannschaft war nach zahlreichen Debatten über die politische und gesellschaftliche Situation im Gastgeberland und die One-Love-Kapitänsbinde schon in der Gruppenphase ausgeschieden.
„Am Ende treffen wir als Trainer und als Mannschaft nicht die Entscheidung, sondern das sind ganz andere Bereiche, andere Sphären, wo diese Entscheidungen getroffen werden“, sagte Nagelsmann. Der Bundestrainer hatte im April seinen Vertrag bis zur kommenden WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada verlängert.