Der Marienweg ist längst nicht nur was für Wallfahrer
Der bekannteste Wallfahrtsort im Landkreis und weit über sein Grenzen hinaus ist Maria Thalheim. Das allein ist schon Grund genug, hier eine kleine Rundwanderung zu gestalten. Man muss dabei nicht religiös sein, um sich an den Schönheiten dieser Tour zu erfreuen.
Maria Thalheim – Gleich vorweg: Die Variante des Marienwegs, die wir in diesem Artikel beleuchten, ist sieben Kilometer lang und damit zwei Kilometer kürzer als das „Original“, das zusätzlich noch über Kleinthalheim führt. Der Hintergrund: Unsere Tour legt etwas mehr Wert auf den Freizeit- als auf den Pilgeraspekt. Landschaftlich schön und erlebnisreich sind aber beide Varianten.
Wir starten unsere Runde an der Wallfahrtskirche im Ort. Wir wenden uns kurz nach Westen und biegen dann ab auf eine Straße, die sinnigerweise „Am Berg“ heißt. Die größte Steigung und die meisten Höhenmeter der Tour bewältigen wir dadurch gleich am Anfang. Es geht stetig hinauf, bis wir den höchsten Punkt der Tour und gleichzeitig des Ortes erreichen. Auf (laut Schild) genau vermessenen 517,5 Metern steht das „Gipfelkreuz“. Und daneben ein Rastbankerl, das wir zum Verschnaufen und vor allem auch Schauen nutzen, denn von hier hat man einen schönen Ausblick.
Zu Ehren des Handwerks
Danach wandern wir weiter den Weg entlang nach Norden Richtung Edersberg bis zum Teersträßlein, wo wir nach rechts und nach kurzer Strecke nochmal rechts abbiegen Richtung Bergham. Am Ortsausgang von Bergham bewundern wir die sehenswerte Skulptur, die die Zimmerei Beyerl zu Ehren der Handwerkskunst aufgestellt hat.
Wir gehen weiter, bis wir die Straße hinunter nach Maria Thalheim kreuzen – und an heißen Tagen bietet sich ein kleiner Schlenker an: Nur 200 Meter entfernt liegt der idyllische kleine Naturbadeweiher des Ortes. Badesachen mitnehmen, Eintauchen ins Nass.

Danach können wir erfrischt unseren Weg fortsetzen, wo wir gerade zum Weiher abgebogen sind. Wir bleiben im Wald auf dem Weg, der uns in einem Bogen nach Oberbierbach führt. Ein sprechender Name, denn jetzt sollten wir unbedingt einkehren im Gasthaus Strasser. Zur inneren Einkehr gehört ja auch die äußere, wie jeder Wallfahrer weiß. Und außerdem gilt: Ins Wirtshaus muss man, sonst stirbt es.
Besichtigung lohnt immer
So gestärkt können wir jetzt den Rest der Wanderung unter die Sohlen nehmen. Durch das Bierbacher Holz erreichen wir die Hauptstraße, die wir aber nur queren und vorbei am Weiler Eck die Abzweigung Richtung Friedhof erreichen. Ab diesem führt das Sträßchen steil hinunter in den Ortskern und zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Wallfahrtskirche. Sie zu besichtigen, lohnt auf jeden Fall. Auch wenn man eben nicht religiös ist, kann man sich an der kulturhistorischen Bedeutung der Kirche erfreuen – obwohl der Turm gerade zur Sanierung eingerüstet ist.