Musk gibt Regierungsposten auf: Offizielle Entlassung durch Trump

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Offizielle Musk-Entlassung läuft: Trump spricht über Doge-Zukunft – und hat ein „Gefühl“

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Streit und Misserfolg haben Elon Musks politisches Abenteuer geprägt. Jetzt verlässt der Tesla-Chef die Trump-Regierung nach nur vier Monaten.

Update vom 30. Mai, 20.10 Uhr: US-Präsident Donald Trump entlässt den Chef der Doge-Behörde, Elon Musk, mit einer gemeinsamen Pressekonferenz im Oval Office. Dabei hat Trump verkündet, dass viele der Mitarbeiter der Behörde ihre Posten nicht verlassen, sondern weiterarbeiten würden. Musk bestätigte. Mit Blick auf den Tech-Milliardär sagte Trump, auch er gehe eigentlich nicht, sondern werde zurückkehren. Doge sei Musks „Baby“, so Trump. Daher habe er ein „Gefühl“, dass Musk zurückkehren werde. Musks Dienst an die USA sei beispiellos in der modernen Geschichte, behauptete Trump.

Erstmeldung: Washington, D.C. – Nach nur vier turbulenten Monaten beendet Tech-Milliardär Elon Musk seine Tätigkeit als Leiter der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) in der Trump-Administration. Der 53-jährige Unternehmer kündigte an, dass seine Amtszeit als „spezieller Regierungsmitarbeiter“ am Freitag (30. Mai) ausläuft.

Der Milliardär zeigte sich „enttäuscht“ über ein kürzlich verabschiedetes Haushaltsgesetz in den USA. Seiner Ansicht nach untergraben die darin vorgesehenen Steuersenkungen, die das Haushaltsdefizit erhöhen würden, seine Bemühungen um Einsparungen im Staatshaushalt.

Kettensäge aus Argentinien wurde zu Elon Musks Symbol der Macht

Musk, der in Südafrika geboren wurde und als reichster Mann der Welt gilt, hatte als größter finanzieller Unterstützer im Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump einen rasanten politischen Aufstieg erlebt. Bei öffentlichen Auftritten erschien er häufig mit der charakteristischen roten Maga-Baseballkappe an der Seite des Präsidenten und sorgte durch kontroverse Statements regelmäßig für mediale Aufmerksamkeit.

Symbolisch für seinen radikalen Ansatz zur Kostensenkung präsentierte sich Musk bei einer Veranstaltung in Washington mit einer Kettensäge – ein Geschenk des als ultrarechts geltenden argentinischen Präsidenten Javier Milei. Sein ambitioniertes Vorhaben, zwei Billionen Dollar im Staatshaushalt einzusparen, verfehlte der Tesla-Gründer jedoch deutlich. Laut Berechnungen des Magazins The Atlantic wurden letztlich nur etwa 0,1 Prozent dieser Summe tatsächlich eingespart, obwohl im Zuge der drastischen Kürzungen zehntausende Staatsbedienstete ihre Arbeitsplätze verloren.

Die Politikwissenschaftlerin Elaine Kamarck von der Brookings Institution identifiziert einen Wendepunkt in Musks Regierungskarriere Mitte März, „als Musk bei mehreren Treffen im Oval Office und im Kabinett in Konflikte geriet“, wie sie der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Zunehmende Spannungen Musks mit Trumps Wirtschaftskurs

Mit fortschreitender Amtszeit geriet der Tech-Unternehmer immer häufiger mit Trumps wirtschaftspolitischen Entscheidungen in Konflikt. Besonders die erheblichen Zollerhöhungen gegen wichtige Handelspartner stießen bei Musk auf Ablehnung. Seine Kritik gipfelte in der Beschreibung von Trumps Handelsbeauftragtem Peter Navarro als „dümmer als ein Sack Backsteine“.

Ist nicht länger offiziell als Berater für die US-Regierung tätig: Elon Musk.
Ist nicht länger offiziell als Berater für die US-Regierung tätig: Elon Musk. © Oliver Contreras/AFP

Trotz dieser offenen Meinungsverschiedenheiten scheint das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und seinem scheidenden Mitarbeiter intakt. Trump, der Musk als „Genie“ bezeichnet, erklärte zum Abschied, der Freitag werde zwar „sein letzter Tag sein, aber nicht wirklich, denn er wird immer bei uns sein“ und weiterhin unterstützend wirken.

Musk zu unternehmerischen Herausforderungen zurückkehren

Nach seinem Rückzug aus der Politik plant Musk, sich wieder verstärkt seinen eigenen Unternehmen zu widmen. Diese befinden sich derzeit in schwierigen Phasen: Tesla kämpft mit erheblichen Umsatzrückgängen und Gewinneinbrüchen, während bei SpaceX erst kürzlich der neunte Testflug der Riesenrakete Starship scheiterte.

Politikwissenschaftlerin Kamarck rechnet nicht mit einem Ende der Zusammenarbeit zwischen Trump und Musk. Die beiden Männer „mögen sich wirklich“, betont sie und prognostiziert: „Musk hat eine Menge Geld, das er in den Wahlkampf einbringen kann, wenn er sich danach fühlt.“

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