Können Hunde dank Soundboards mit ihren Menschen sprechen? Studie zeigt Erstaunliches

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Fressi, Gassi, See: Viele Haustiere wissen sofort, was diese Worte für sie bedeuten. Sogenannte Soundboards sollen den Spieß umdrehen – und unsere Lieblinge mit uns sprechen lassen.

Soundboards funktionieren ganz einfach: Wird eine bestimmte Taste darauf gedrückt, ertönt ein Wort, ein Satz oder eine Melodie. Es gibt auch Modelle, die nicht voreingestellt sind, sondern die man selbst bespielen kann. Auf Instagram oft zu sehen: Soundboards, die Tierhalter mit Begriffen wie „Futter“, „Gassi“ oder „Spielen“ gefüttert haben. Auf Social Media oft eindrucksvoll zur Schau gestellt: Hunde, die auf diese Weise mit ihrem Frauchen oder Herrchen „sprechen“. Die Tiere drücken bestimmte Tasten und es sieht so aus, als ob sie die Bedeutung des ertönenden Wortes verstehen würden. Aber kann das wirklich der Fall sein?

Hunde und ihre Fähigkeit zur Kommunikation

Durch geduldiges Training können Haustiere tatsächlich lernen, die Bedeutung der Knöpfe zu verstehen, wenn ihr Trainer die gedrückten Tasten mit bestimmten Handlungen verknüpft. Wenn der Hund etwa mit der Pfote auf den Futter-Knopf drückt und er direkt mit Futter versorgt wird, ist die Möglichkeit gegeben, dass er es nach einigen Wiederholungen den Zusammenhang zwischen dem Drücken der Taste und der Fütterung versteht. Ob dieses Training gelingt, hängt allerdings sehr vom Wesen und der Lernfähigkeit des Hundes ab.

Hunde sind einer Studie zufolge dazu fähig, mithilfe von Soundboards ihre Bedürfnisse auszudrücken. © Montage

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An der University of California San Diego wurde untersucht, wie und ob Hunde mithilfe von Soundboards kommunizieren können. „Dies ist die erste wissenschaftliche Studie, die untersucht, wie Hunde tatsächlich Soundboards verwenden“, wird Studienleiter Federico Rossano in einer Mitteilung der Uni zitiert. Das Ergebnis wird viele Hundehalter nicht erstaunen: Hunde, die an speziellen Soundboards trainiert werden, sind tatsächlich in der Lage, sinnvolle Zwei-Wort-Kombinationen zu erzeugen und so mit ihren Haltern kommunizieren. Die Hunde seien in der Lage, gezielt Knöpfe zu drücken, um ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen, heißt es vonseiten der Forschenden.

„In der Studie wurde festgestellt, dass die am häufigsten verwendeten Knöpfe mit den Grundbedürfnissen zusammenhingen, mit Wörtern wie „draußen“, „Leckerli“, „spielen“ und „Töpfchen“. Insbesondere Kombinationen wie „draußen“ + „Töpfchen“ oder „Futter“ + „Wasser“ wurden auf sinnvolle Weise verwendet und kamen häufiger vor als zufällig erwartet“, heißt es in der Mitteilung der University of California San Diego.

Katzen und das Potenzial der Soundboards

Erste Hinweise deuten also darauf hin, dass diese Art der Technologie das Potenzial hat, die Interaktion zwischen Mensch und Tier zu revolutionieren – zumindest, wenn es um Hund und Mensch geht. Für Katzen fehlen wissenschaftliche Belege dafür. Aber obwohl es noch keine belastbaren Studien zu Katzen und Soundboards gibt, zeigen zahlreiche Berichte und Videos in sozialen Medien, dass Katzen ebenfalls in der Lage sind, Soundboards zu benutzen. Katzen können den Beobachtungen zufolge gehörte Wörter und Bilder verknüpfen, was darauf hindeutet, dass auch sie das Potenzial zur Kommunikation über Soundboards haben.

Soundboards als weiterer Schritt hin zur Vermenschlichung von Haustieren?

Die Verwendung von Soundboards wirft die Frage auf, ob dies ein Schritt zur Vermenschlichung von Haustieren ist. Welche Auswirkungen könnte dies auf unsere Vorstellung von Tierkommunikation haben? Während die Technologie spannende Möglichkeiten bietet, bleibt abzuwarten, wie sie die Beziehung zwischen Mensch und Tier weiter beeinflussen wird.

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