Ex-Manager warnt: Hat der FC Bayern bei Transfers ein Handicap?

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Serge Gnabry und Leon Goretzka werden als Streichkandidaten des FC Bayern gehandelt. Michael Reschke warnt aus einem Grund vor dem Abgang des Duos.

München – Der FC Bayern ist um Spielerabgänge bemüht und fokussiert sich laut übereinstimmenden Medienberichten darauf, Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui an Manchester United abzugeben. Im Gegenzug soll Jonathan Tah die Innenverteidigung stärken, parallel steht Désiré Doué für die offensiven Außenbahnen auf der Wunschliste der Bayern-Bosse.

Reschke warnt vor Verkauf von Gnabry und Goretzka

De Ligt und Mazraoui sollen aber keinesfalls die beiden einzigen Abgänge des FC Bayern bleiben. Kingsley Coman gilt beispielsweise als Transferkandidat, Fragezeichen stand bisweilen auch hinter Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka. Erstgenannter soll eine Anfrage von Paris St. Germain abgelehnt haben, Gnabry hat keinen Wechselwunsch verkündet und auch Goretzka dürfte gewillt sein, sich erneut durchzubeißen.

Um Serge Gnabry und Leon Goretzka ranken sich Gerüchte über einen Abschied vom FC Bayern
Serge Gnabry und Leon Goretzka werden mit einem Abschied vom FC Bayern in Verbindung gebracht © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Wie der ehemalige Technische Direktor Michael Reschke gegenüber Sport1 erläutert, täte der FC Bayern ohnehin gut daran, möglichst viele deutsche Spieler zu halten. Das hat einen ganz speziellen Hintergrund. „Man muss die Champions-League-Meldeliste im Blick behalten. Wenn die Bayern deutsche Leistungsträger verkaufen, dann bekommen sie später richtig Probleme für die Meldeliste der Königsklasse“, warnt Reschke: „Wenn Bayern zwei, drei gestandene deutsche Spieler verkauft, kann es eng werden.“

Bekommt der FC Bayern ein „Local Player“-Problem?

Reschke bezieht sich auf die Homegrown Player Rule der UEFA, durch welche der europäische Dachverband die Nachwuchsförderung im Fußball zu stärken versucht. Vereine, die an UEFA-Wettbewerben teilnehmen, sind dazu verpflichtet, das Mindestkontingent von acht lokal ausgebildeten Spielern im Kader einzuhalten. Jeweils vier Spieler müssen von den Vereinen selbst ausgebildet sein, bei den anderen vier Spielern genügt die Ausbildung im nationalen Fußballverband.

Im aktuellen Profikader des FC Bayern gelten Manuel Neuer, Sven Ulreich, Joshua Kimmich, Josip Stanisic, Leon Goretzka, Aleksandar Pavlović, Leroy Sané, Serge Gnabry und Thomas Müller als lokal ausgebildete Spieler.

Auch Jamal Musiala und Alphonso Davies reihen sich in diese Liste ein, da sie zwischen ihrem 15. und 21. Lebensjahr mindestens drei Jahre beim FC Bayern ausgebildet wurden – dabei machte Musiala zwischen 2011 und 2019 beim FC Chelsea die meisten Schritte und durchlief die englischen U-Nationalmannschaften, während Davies im Januar 2019 als damals 18-Jähriger von den Vancouver Whitecaps nach München wechselte.

Reschke zweifelt an Abgang von Bayern-Duo

Somit verfügt der FC Bayern über elf lokal ausgebildete Spieler. Die Nachwuchstalente Tarek Buchmann, Gabriel Vidovic und Arijon Ibrahimovic ständen für die Erfüllung des Kontingents ebenfalls zur Verfügung, außerdem soll mit Tah ein weiterer in Deutschland ausgebildeter Profi verpflichtet werden.

Der Rekordmeister könnte somit das Risiko eingehen, Gnabry und Goretzka zu verkaufen. Reschke zweifelt allerdings an einem Abgang des Duos. „Ich glaube nicht, dass Serge Gnabry die Bayern verlassen will“, sagt der 66-Jährige und betont: „Der Markt für Gnabry und Goretzka wird grundsätzlich überschaubar sein, da nur wenige Vereine für die Beiden interessant sind. Nur internationale Spitzenklubs könnten infrage kommen.“ Und welche davon vorstellig werden, ist völlig ungewiss.

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