Im Bereich der Bahnwegbrücke am Loisach-Isar-Kanal wurden Patronen und Granaten entdeckt. Die Beseitigung der Kampfmittel durch Spezialisten startete am Montag, 8. September, und dauert bis Freitag, 19. September, jeweils werktags von 7 bis 17 Uhr.
Wolfratshausen – Wie das Energieversorgungsunternehmen Uniper mitteilt, wurde an der sogenannten Geltinger Kurve bei der B11-Brücke Munition aus dem Zweiten Weltkrieg bei einer routinemäßigen Baugrunduntersuchung gefunden. „Von der Munition geht aktuell keine Gefahr aus. Die Fundstelle und der potenzielle Gefahrenbereich sind weiträumig abgesperrt“, betont Pressesprecher Theodoros Reumschüssel. Es wurde ein Baustopp verhängt.
Kampfmittel am Loisach-Isar-Kanal entdeckt: Sperrungen und Schutzmaßnahmen für Anwohner
Die Entsorgung der Kampfmittel wird laut Uniper von Fachleuten des Kampfmittelräumdienstes unter strengen Sicherheitsvorkehrungen überwacht. Der Aushub wird zunächst in ein Zwischenlager innerhalb des abgesperrten Bereichs gebracht und dort mit einer magnetischen Siebanlage von Metallteilen getrennt, bevor eine Fachfirma die Munition endgültig entsorgt. Während der Arbeiten sei es zwingend erforderlich, dass die Absperrungen eingehalten werden und sich niemand in der Umgebung aufhält.
Schutzmaßnahmen für Anwohner: Zwei-Meter-Holzwand auf der Bahnwegbrücke an der B11
Zum Schutz der Anwohner werden im Bereich des westlichen Kanalbegleitweges Abrollcontainer aufgestellt, um die nahegelegene Wohnbebauung zu sichern. Zusätzlich wird auf der Bahnwegbrücke eine zwei Meter hohe Holzwand errichtet, ebenso wie eine Splitterschutzwand entlang der Grundstücksgrenze zum Bahnweg. Die Kleingartenanlage bleibt während der Maßnahmen gesperrt. Ein Kontrollposten auf der Brücke sorgt dafür, dass Passanten den Übergang zügig passieren können; der Radweg über die Bahnwegbrücke und den Loisachsteg bleibt jedoch offen.
Uniper bittet die Bevölkerung ausdrücklich, die Sperrungen und die Anweisungen des Personals strikt zu befolgen. Alle Maßnahmen sind mit den zuständigen Behörden abgestimmt.
Der Loisach-Isar-Kanal
Der Loisach-Isar-Kanal wurde ursprünglich zwischen 1921 und 1924 gebaut, um das Hochwasserrisiko für die Stadt Wolfratshausen zu verringern. Grund dafür war, dass durch den Bau des Walchenseekraftwerks zusätzliches Wasser aus dem Flusssystem der Isar über den Kochelsee in die Loisach und somit bis nach Wolfratshausen gelangte. Um diese zusätzliche Wassermenge an der Stadt vorbeizuleiten, wurde der rund 10,5 Kilometer lange Kanal südlich von Wolfratshausen angelegt. Er beginnt bei Beuerberg, verläuft zunächst parallel zur Loisach und mündet weiter östlich in die Isar.
Wie der Betreiber Uniper mitteilt, mussten nach der Undichtigkeit im Bereich Gelting umgehend Sicherungsmaßnahmen eingeleitet und der Kanalinhalt sicher abgelassen werden. Die Loisach selbst durchfließt weiterhin das Stadtgebiet von Wolfratshausen und trifft erst weiter isarabwärts auf ihren Nebenfluss.
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