Weltweit tätiger Technologiekonzern reduziert Personal an deutschen Standorten

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Der Technologiekonzern SICK will an seinen deutschen Standorten Personal abbauen. Dafür hat das Familienunternehmen bereits ein Programm gestartet.

Waldkirch – Im vergangenen Jahr hatte der Technologiekonzern SICK durch eine Werkserweiterung neue Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings folgte der strategischen Partnerschaft mit einem Schweizer Unternehmen auch die Trennung von 800 Mitarbeitern. Durch die anhaltende Konjunkturschwäche, die unsichere Marktlage und zusätzliche Unsicherheiten – wie den von US-Präsident Donald Trump verhängten Zöllen – hat sich das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Waldkirch bei Freiburg (Baden-Württemberg) entschieden, das Personal an den deutschen Standorten zu reduzieren, wie eine Konzernsprecherin auf IPPEN.MEDIA-Anfrage bestätigte.

Die SICK AG ist ein weltweit tätiger Hersteller für Sensoren für die Fabrikautomation, die unter anderem in wichtigen Branchen wie der Automobil- oder der Pharmaindustrie zum Einsatz kommt. Laut dem Konzern entwickelt sich der Automationsmarkt aber durch die Konjunkturschwäche bereits seit Herbst 2023 schleppend und wird sich auch im laufenden Geschäftsjahr nicht entspannen. Deshalb hat das Unternehmen ein Freiwilligenprogramm für einen Stellenabbau initiiert.

SICK baut mit Freiwilligenprogramm Personal ab – genauer Umfang ist nicht definiert

„Die anhaltende globale Marktlage erfordert sozialverträgliche Maßnahmen, um den Marktrückgang ausgleichen zu können und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten“, erklärte die Sprecherin. Von dem Programm ausgenommen ist zum einen die Vertriebsgesellschaft in Düsseldorf und zum anderen der überwiegende Anteil von Mitarbeitern in Produktion und Logistik sowie Auszubildende und Studierende. Eine genaue Zahl hat sich der Konzern nicht zum Ziel gesetzt. „Es gibt keinen fest definierten Umfang für das Freiwilligenprogramm.“

Name SICK AG
Gründung 1946
Sitz Waldkirch, Baden-Württemberg
Branche Sensortechnik
Mitarbeiter 11.804 (2024)
Umsatz 1,7 Milliarden Euro (2024)

Vergleichbare Programme wurden in der jüngeren Vergangenheit von anderen Unternehmen ebenfalls zum Abbau von Personalkapazitäten angewandt. Der Batteriekonzern Varta setzte im vergangenen Jahr so beispielsweise einen Stellenabbau am Stammsitz in Ellwangen durch. Bei SICK können sich die Mitarbeiter melden, die bereit sind, das Unternehmen „zu fairen Konditionen“ sozialverträglich zu verlassen. Der Konzern will den Stellenabbau zügig umsetzen und bis Herbst abgeschlossen haben.

Der Konzernsitz der SICK AG in Waldkirch bei Freiburg, Baden-Württemberg.
Der Technologiekonzern SICK will durch ein Freiwilligenprogramm Personal an den deutschen Standorten reduzieren. © SICK AG

Technologiekonzern SICK setzt weiterhin auf langfristige Investitionen

Die SICK AG reagiert allerdings nicht nur mit dem Personalabbau auf die derzeitige Lage. „Gleichzeitig setzt SICK weiterhin auf gezielte langfristige Investitionen, um seine Kunden weltweit optimal zu bedienen und sowohl die deutschen als auch die internationalen Standorte nachhaltig zu stärken“, erklärte die Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. Der familiengeführte Technologiekonzern unterhält in Deutschland neun Standorte, darunter in Großstädten wie Hamburg, Karlsruhe und Düsseldorf, wo sich der Sitz der SICK Vertriebs-GmbH befindet.

Zuletzt hatte auch der Technologiekonzern Zeiss den Umfang eines Stellenabbaus an einem deutschen Standort bestätigt.

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