Riesige Mure verschüttet Bundesstraße in Tirol und reißt Forstweg weg: Hubschrauber rettet Familie von Berg
Die Unwetter sorgen in Österreich für Chaos: In Tirol donnerte eine Mure von einem Berg auf die Inntalbundesstraße. Eine Familie musste per Hubschrauber ins Tal geholt werden.
Zams – Über dem Alpenraum toben weiterhin heftige Unwetter. Betroffen ist vor allem Österreich. Im westlichen Tirol setzte am Sonntagnachmittag gegen 16.00 Uhr im Bereich Zams heftiger Regen ein. An den Schutthängen der Silberspitze (2461 Meter) spülten die riesigen Wassermassen riesige Mengen Kies ins Tal – es bildete sich innerhalb von nur zehn Minuten eine immense Mure.
Riesen-Mure in Tirol: Lawine aus Schlamm und Kies walzt auf ihrem Weg fast alles nieder
Die 50 Meter breite Lawine aus Schlamm und Kies walzte auf ihrem Weg Richtung Inn so ziemlich alles nieder, was sich in ihren Weg stellte: Im oberen Bereich wurde dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Zams, Hermann
Ladner, zufolge ein Forstweg weggerissen, im Tal verschütteten die Geröllmassen die Bundesstraße B171, die parallel zur Autobahn von Innsbruck nach Vorarlberg führt.

Die Mure ging nur etwa 180 Meter entfernt vom Stützpunkt des ÖAMTC-Christophorus-Rettungshubschraubers nieder und machte nur wenige Meter vor dem Hochwasser führenden Inn halt. Personen wurden laut Polizei Landeck nicht verletzt.
Forstweg Richtung Steinseehütte weggerissen – Wandergruppe sitzt am Berg fest
Allerdings hatte eine Wandergruppe mit vier Erwachsenen und vier Kindern das Problem, dass die Mure die Forststraße Richtung der Steinseehütte weggerissen hatte, auf der der sie zum Parkplatz Alpe Alfuz gefahren waren. Auf dem Rückweg wurden sie unterhalb der Silberspitze vom Unwetter überrascht. Der Rückweg war abgeschnitten. Die Familie wartete an der Garseilwiese und wurde von einem Polizeihubschrauber sicher ins Tal geflogen.
Erdrutsch zerstört B171 in Zams: „Dauert noch ein paar Tage, bis der Weg wieder befahrbar ist“
Die Polizei musste die drei Meter hoch verschüttete Straße sperren, ein Landesgeologe sollte laut ORF die Situation begutachten. Für den Fahrzeugverkehr wurde eine Umleitung über die Inntalautobahn (A12) eingerichtet. Die Vignettenpflicht wurde für den betroffenen Abschnitt zwischen Schönwies und Zams aufgehoben, teilte die Polizei Landeck mit. Die Feuerwehr Zams war mit 33 Mann, die Feuerwehr Schönwies mit 13 Mann und die Feuerwehr Landeck mit einer Drohne und fünf Mann im Einsatz.
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Am Montag schaffte eine von den Behörden beauftragte Baufirma mit Bagger und Radlader die Kiesmassen beiseite. Mittags war schon wieder eine Fahrspur der B171 frei, es gab wechselseitigen Ampelbetrieb. Die Forststraße ist noch beschädigt. „Das wird noch ein paar Tage dauern, bis der Weg wieder befahrbar ist“, so der Kommandant der Feuerwehr Zams, Hermann Ladner bei IPPEN.MEDIA.
Auch der Südosten Österreichs wurde von heftigen Unwettern heimgesucht, ein Flugzeug wurde im Landeanflug durch Hagel so schwer beschädigt, dass die Piloten in Wien im Blindflug landen mussten. Im östlichen Tirol gab es an der Grenze zu Bayern heftige Hagel-Unwetter. Am Samstag kam es in der Steiermark zu apokalyptischen Szenen.