Karl Bärmann aus Fürstenfeldbruck feierte seinen 95. Geburtstag. Das Brucker Urgestein ist vielen bekannt, ob aus dem Juweliergeschäft oder durch sein großes Engagement.
Fürstenfeldbruck - Ein Brucker Urgestein hat seinen 95. Geburtstag gefeiert: Karl Bärmann ist zwar in München geboren, hat jedoch viele Spuren in der Kreisstadt hinterlassen. Bereits als 14-Jähriger ist er 1944 der Brucker Feuerwehr beigetreten. „Da ich in der Nähe des Feuerwehrhauses, damals noch in der Dachauer Straße, wohnte, war ich immer einer der Ersten, die bei einer Alarmierung am Feuerwehrhaus waren“, erinnert sich Bärmann an das Ende des Zweiten Weltkrieges. „Wir sind dann immer mit einem Löschwagen und unserer Drehleiter, die mit einer Handkurbel ausgefahren werden musste, nach München ausgerückt, um die brennenden Gebäude zu löschen.“
Nach dem Krieg wollte er eigentlich Polizist oder Tierarzt werden. Sein Vater hatte aber andere Pläne. Der machte mit dem damaligen Emmeringer Juwelier Karg aus, dass der junge Karl eine Lehre als Silber- und Goldschmied machen sollte – eine Entscheidung, die der Jubilar nicht bereut. 1957 legte er die Meisterprüfung mit der Zusatzausbildung einer staatlich höheren Fachprüfung ab. Noch im selben Jahr eröffnete er sein Juweliergeschäft in der Pucher Straße. 1983 folgte der Umzug in die Hauptstraße und 2004 die Geschäftsübergabe an seinen Sohn Karl Wilhelm. Noch heute repariert der rüstige Rentner mit ruhiger Hand und sehr guten Augen gerne im Laden Schmuckstücke.
Topfit in den sozialen Medien
Seine Ehefrau Lotte hat er 1959 in der Pfarrkirche St. Magdalena geheiratet. Aus der Ehe gingen Sohn Karl Wilhelm und die Töchter Birgit und Karolin hervor. Inzwischen ist die Familie um sieben Enkel und Urenkel Carl als jüngstes Mitglied angewachsen. Der Zusammenhalt ist Karl Bärmann sehr wichtig. Das zeigt sich auch daran, dass Bärmann, der Facebook, WhatsApp und Instagram nutzt, seiner gesamten Familie jede Woche einen schönen Sonntag wünscht.
Seine Freizeit widmete Karl Bärmann der Feuerwehr und seit 1955 auch der Wasserwacht, die er 30 Jahre leitete. Er war stellvertretender Kreisvorsitzender der Wasserwacht und über 20 Jahre als Ausbilder und Rettungsschwimmer im Bezirk Oberbayern tätig. Nach seiner aktiven Zeit hat er dann noch viele Brandschutzunterweisungen an den Schulen durchgeführt.
Sein Rezept für Vitalität im hohen Alter: so gut wie kein Alkohol, Schwimmen, immer mit jungen Leuten unterwegs sein und Gartenarbeit. Enkelin Felicitas schätzt seine Kreativität, etwa die mit lustigen Gesichtern bemalten Frühstückseier, die es nicht nur zu Ostern gibt. Die Glückwünsche aus dem Rathaus überbrachte Stadtrat Peter Glockzin. Sein Vater fuhr übrigens das Ehepaar Bärmann 1959 mit seiner Pferdekutsche zur Trauung, wie er beim Besuch erzählte.
von Gottfried Obermair