Land am Mittelmeer - Rentnerinnen retten traditionelle Küche und bringen Gen Z das Kochen bei
Albanien ist bei deutschen Urlaubern weniger bekannt als andere Mittelmeerstaaten. Doch die Republik lockt mit niedrigen Preisen, dem größten Thermalsee der Welt und einer reichhaltigen Kultur. Doch ein wichtiger Teil der Identität droht verloren zu gehen.
Die BBC berichtet, dass immer weniger junge Bürger des mediterranen Landes die traditionellen Gerichte kochen können. Das ruft die Großmütter-Generation auf den Plan. Rentnerinnen wie Tefta Pajenga (76) und Gjyste Bici (67) nutzen TV-Shows, um der Generation Z ihre Esskultur näherzubringen.
„Die junge Leute haben vergessen, wie man unsere traditionelle Küche zubereitet“
Die kommunistische Diktatur und der Massenexodus nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Regimes nach 1990 führten dazu, dass viel kulinarisches Wissen verloren ging. Die pensionierte Lehrerin Pajenga sagte dem Sender: „Meine Zuschauer sind Hausfrauen und junge Leute, die vergessen haben, wie man unsere traditionelle Küche zubereitet.“
Auch Bici erinnert sich noch an die Unterdrückung und den Mangel in der Vergangenheit. Sie freut sich im Gespräch mit der BBC besonders über die vielen jungen Menschen, die sie auf Instagram und TikTok nach Rezepten fragen. Allerdings wird sie über die Kurzvideoplattform wohl künftig keine Menschen mehr erreichen. Die albanische Regierung beschloss, TikTok für ein Jahr zu sperren.
Rentnerinnen retten einzigartige Küche: 7000 Gerichte dokumentiert
Laut dem BBC-Bericht bietet Albanien eine einzigartige Küche. Hier treffen christliche und muslimische Traditionen aufeinander und erschaffen eine kulinarische Landschaft, die einzigartige Gerichte hervorgebracht hat. Die TV-Shows sind dabei erst der Anfang. Der Sender berichtet weiter, dass sich derzeit ein Kochbuch mit 7000 Gerichten in Bearbeitung befindet, welches von den Rezepten der TV-Rentnerinnen inspiriert ist.